An den vier Enden der Welt
An den vier Enden der Welt
Die Schlossbrauerei Maxlrain: Hochwertiger Biergenuss aus Bayern
25. November 2019
Wer es so richtig urig bayerisch liebt, der sollte auf eine kulinarische Reise gehen und die beiden traditionellen Biergärten mit neuem Abenteuerspielplatz und die Stub’n des Bräustüberls in der Schlosswirtschaft in Maxlrain besuchen. Er kann sich aber auch Bayern nach Hause holen und eine Flasche eines Maxlrainer Bieres öffnen. Maxlrain steht für hochwertige Biere, die authentische bayerische Brautradition mit allen Sinnen erlebbar machen. Die bayerische Biermarke Maxlrain ist schon lange kein Geheimtipp mehr und doch wissen außerhalb Bayerns nur wenige, dass Maxlrain eine kleine Ortschaft mit einem großen Schloss ist einschließlich einer echten Prinzenfamilie, die man hier ab und an auch treffen kann, ohne das Bier märchenmäßig geküsst zu haben. Allerdings stünde dem auch nichts im Wege, denn wer Maxlrain trinkt, hat den treffenden, wenn nicht übertreffenden Geschmack: Unserainer trinkt Maxlrainer – so lautet der Leitspruch der Brauerei, der jede Flasche ziert.
Maxlrain gehört zur Gemeinde Tuntenhausen im Kreis Rosenheim und liegt nicht weit von Bad Aibling entfernt. Bis München im Nordwesten sind es gut 50 km, zum Chiemsee etwas weniger. Im Süden grüßt die Alpenkulisse des Wendelsteingebirges – wir sind hier tief in Oberbayern.
In Maxlrain war schon immer etwas los, aber nichts ist vergleichbar mit den Events, die von der Prinzenfamilie initiiert werden und tausende von Besuchern auf das Anwesen ziehen: Open-Air Konzerte, das Oldtimer-Festival Bavarian Historic an Fronleichnam, die Gartenschau Gartenlust im Juni, der Handwerker- und Trachtenmarkt im Juli, die Maxlrainer Ritterspiele im September oder das Hopfazupfa-Fest, um nur einige zu nennen.
15 Bierspezialitäten zählt das vielfach prämierte Sortiment von Hellen, über Weißbiere, Schwarzbier, Pils und alkoholfreien Bieren bis zu drei saisonalen Spezialitäten: Zur Aufmunterung während der Fastenzeit gibt es den Jubilator Doppelbock, das Kirtabier von Anfang Oktober bis zur Kirchweih und ab Ende November bis Ende Dezember das Festbier.
Die kleine, aber feine private oberbayerische Schlossbrauerei Maxlrain gehört inzwischen zu den höchst prämierten Brauereien Deutschlands. Zweimal – zuletzt 2016 – wurde sie vom Bundesernährungsministerium als Deutschlands Brauerei des Jahres mit dem Bundesehrenpreis in Gold ausgezeichnet. Bereits seit 2008 erhält sie mit verlässlicher Regelmäßigkeit den ministeriellen Bundesehrenpreis – 2018 zum 11. Mal in Folge. Keine andere Brauerei Deutschlands wurde damit öfter ausgezeichnet. Immer wieder gibt es auch Prämierungen in Gold und Silber im Rahmen der Qualitätsprüfungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft DLG.
Wir konnten acht verschiedene Biersorten der Schlossbrauerei Maxlrain verkosten.
Das Schloss Gold mit einer Stammwürze von 12,3 % ist eines von drei hellen, filtrierten Bieren. Als Export-Bier hat es mit 5,3 % Volumenalkohol etwas mehr als ein Standard-Helles, womit an die Tradition angeknüpft wird, durch den höheren Alkohol eine verbesserte Haltbarkeit für den Auslandstransport zu erreichen. Es kommt in der braunen 0,5l-NRW(Nordrhein-Westfalen)-Flasche.
Im Glas zeigt sich das Bier der Bezeichnung gemäß in einem intensiven Goldgelb. Der helle Schaum ist kräftig und anhaltend. Es duftet intensiv süßlich vom Gerstenmalz und leicht vegetabil-fruchtig. Im Antrunk locken karamellige, süßlich-süffige Noten, die sich dann mit enormer Würze weiter entwickeln. Der Hopfen hält sich gegenüber dem Gerstenmalz im Hintergrund und überlässt dem untergärigen Bier einen milden, exportmäßig körperreichen und runden Geschmack, der im langen Abgang fest, prickelnd und schön süffig erhalten bleibt.
Maxl Helles
Farblich glänzt das Bier in einem hellen Strohgelb. Die Schaumkrone ist dicht und beständig. Im Duft drängeln sich malzige Getreidetöne nach vorn und hängen den Hopfen weit ab, so wie es sich für ein Helles gehört. Ganz flüchtig erwischen wir einen sanften Zitrustouch. Geschmacklich tritt es schlank und locker auf, die Malzaromen von der Gerste werden von der minimalen Säure schon im Antrunk gut abgestützt, die dezente Hopfung hat die ganz zart vanillige Süße dann gut im Griff. Die Resenz, d.h. Frischeeindruck und Spitzigkeit, ist angemessen kräftig und bringt die kernig-würzige Frische auch im Abtrunk noch lange herüber. Ein mild süffiges, vollmundiges Helles mit imposantem Trinkfluss auf höchstem Brau-Niveau.
Das unfiltrierte Zwickl-Bier mit 12,3 % Stammwürze und 5,3 % Volumenalkohol kommt in der kleinen attraktiv designten 0,33l-Vichyflasche mit einem Abziehverschluss.
In hellgoldener Honigfarbe funkelt das Zwickl im Glas unter einem feinporigen, stabilen Schaum, ein regelrechter Hingucker auf dem Tisch. Beim Einschenken und über dem Glas verteilen sich die getreidigen Aromen von reifem Gerstenmalz, Hefe, leicht kräuterigem Hopfen und dazu eine enorme Fruchtigkeit. Schon im Antrunk präsentiert sich der würzig-fruchtige Malzkörper und wird mit jedem Schluck perfektioniert in Richtung eines wunderbar ausbalancierten, enorm süffigen und reifen Zwickl-Bieres. Alles ist in einem urigen, üppigen Format gut untergebracht: die ungefilterte Hefe, die feine Restsüße, der Hauch von Orangen und frischem Brot, die leicht herbe Hopfung, die Anmutung von Zitrus und die vielfältigen Kräuternoten. Obendrein steigert das weiche Brauwasser mit der angenehm kräftigen Rezenz den Appetit auf weitere Gläser.
Schwarzbier Dunkel Export
Das Maxlrainer Schwarzbier hat eine Stammwürze von 12,5 % und einen Alkoholgehalt von 5 %. In der Farbe hebt es sich von den meisten Schwarzbieren durch seinen intensiven dunkelroten Mahagoni-Kastanien-Ton ab. Die eher schüchterne, fein-cremige, hellbraune Schaumkrone bleibt lange erhalten und gibt einen malzigen Duft frei, der mit kleinen, geheimnisvollen Schokonoten lockt. Im Antrunk bauen sich kräftige Röstmalzaromen auf mit feiner Süße, die sich zunehmend im Mund verteilt und von feinen Karamell-, Mokka- und Röstmalzaromen gezähmt wird. Das Malz ist punktgenau geröstet, um einen weichen, aber knackigen Rahmen zu geben, der auch den Hopfen einbindet, der sich mit Bitterrichtungen deutlich zurückhält. Das Finish wird noch lange getragen von der abgerundeten Restsüße und zarten Nuancen von Zartbitterschokolade mit einer kleinen versteckten Spur von Lakritze. Mit dem herrlich süffigen, würzigen und fast komplexen, aber schlanken Körper werden auch alle Erwartungen an die Export-Stilistik erfüllt – insgesamt ein robustes, äußerst leckeres Bier-Erlebnis.
Leo Weisse Weißbier naturbelassen
Das ist Maxlrainers klassisches Weißbier: hell, unfiltriert und kellertrüb von der obergärigen Hefe. Es hat 12,5 % Stammwürze und gleichwohl „nur“ 5 % Alkohol. Im Glas schimmert es außergewöhnlich hellorange mit rotgoldenen Reflexen beim Drehen gegen das Licht – ein sehr ansprechender optischer Auftritt. Der stattliche, sahnige Schaum wölbt sich nachhaltig wie eine Wolke über dem Bier. Das Bukett verströmt ausgeprägte Aromen von frischer Hefe mit feinen exotischen Fruchtnuancen, in denen die Banane präsent ist, aber nicht aufdringlich agiert. Über die Zunge fließt die Leo Weisse mit einer lebendigen Perlage, die Frische und Spritzigkeit verbreitet. Es baut sich ein angenehmer Druck auf, vollmundig, voluminös und hefig, ohne dass die Weizen- und Malznoten zu kurz kommen. Im fast schmelzigen Abtrunk huschen einige süßliche Limetten und dezente Gewürze wie Nelken vorbei. Die weit verbreitete Klebrigkeit der Restsüße fehlt hier glücklicherweise vollkommen und wird durch einen Touch feinherb ersetzt. Das ist lebendiges, handwerklich perfekt eingebrautes Weißbier mit allem, was man sich sensorisch wünscht.
Schloss Weisse Weißbier kellertrüb
Das ist das kupferfarbene, etwas dunklere naturtrübe Weißbier von Maixlrain mit 12.6 % Stammwürze und 5 % Alkohol aus der mehrere Wochen abgelagerten Bügelflasche. Es soll nach einem sehr alten Rezept gebraut sein.
Im Glas setzt sich die weiße Blume attraktiv ab von dem kräftigen Bernsteindunkel des Bieres. In der Nase imponieren leicht hefige Fruchtnoten von Mangos, getrockneten Zwetschgen und einigen sehr reifen Bananen, alles durch eine geschmeidig malzige Textur gut integriert. Die Bukettaromatik prägt auch den Antrunk und alle weiteren Schlucke. Die mit einer winzigen Zitrusspur aufgepeppte Fruchtigkeit formt sich zu einer leicht süßlichen Süffigkeit, die schön abgerundet ist, einen Hauch von gebrannten Mandeln überträgt und von keinerlei Hopfenbitterkeit gestört wird. Ein fruchtig-vollmundiges spritziges Charakterweißbier.
Engerl Hell Alkoholfreies Helles
Wie schön, dass es zu den bundesweit verbreiteten dumpf-herben und profillosen drehzahlfreien Bieren eine bayerische Alternative gibt, die echten Biergeschmack vermittelt und sich als allgegenwärtiger, kalorienarmer Durstlöscher anbietet.
Das alkoholfreie Engerl Hell leuchtet weißgolden bis hellgelb im Glas und moussiert in einem prägnanten Schneeweiß. Im Duft präsentiert es dezente zitrusfruchtige und malzige, ganz weit im Hintergrund auch einige blumige Aromen, die allesamt den Antrunk mild stimmen, aber dann mit Würze, einigen vegetabilen Noten und einer leicht säuerlichen Frische Fahrt aufnehmen bis es mit einer gedeckten Restsüße und einer feinherben, hopfigen Bitternote in die Leichtigkeit eines kurzen Nachhalls geht. Ein isotonischer Leckerbissen für alle, die auch mit einem Alkoholfreien ein richtiges Biererlebnis haben möchten.
Engerl Weisse Alhokolfreies Weißbier
Ein alkoholfreies Weißbier überzeugt hartnäckige Biertrinker oftmals mit der überraschenden Geschmacksnähe zu seinen alkoholischen Pendants. Sie greifen daher beim Sport, bei der Arbeit und wenn das Auto dabei ist gerne zum alkoholfreien Weißbier. Die isotonische Engerl Weisse von Maxlrain beweist, dass man insoweit keineswegs auf die Industrieprodukte angewiesen ist.
Das Weißbier steht hellorange bis dunkelgelb im Glas mit einer markanten Naturtrübung und einer feinporigen Schaumkrone. Es offeriert seine Duftnoten distinguiert zurückhaltend: Hefe, Getreide und ein sanfter Hauch von Mandeln. Am Gaumen kommt eine exotisch-fruchtige Aromatik mit einer kleinen Note von Zitrus und getrockneten Aprikosen an. Die dezente Malz-Süße ist leicht säuerlich abgepuffert, was den Frischeeindruck fördert. Ein schlankes, trinkfreudiges Weißbier, das mit seiner Vollmundigkeit über den fehlenden Alkohol locker hinweghilft.
Im Hörerlebnis stellt Roland Bräger, Direktor der Schlossbrauerei Maxlrain, bei einem Gespräch in der Bayerischen Landesvertretung in Berlin die Brauerei und ihre Produkte vor und berichtet über die handwerklichen Methoden des Bierbrauens und seine Erfolge.
Fotos: © : CONNECTING.ART/Schlossbrauerei Maxlrain
HÖRERLEBNIS mit Brauereidirektor Roland Bräger