An den vier Enden der Welt
An den vier Enden der Welt
Das Weingut Philipps-Mühle am Mittelrhein: Mit Spitzenweinen aus steilen Lagen Weinbautraditionen und Kulturlandschaft bewahren und weiterentwickeln
7. Mai 2023
„Steillagen retten, verlorenes Terroir zurückholen, alte Lagen rekultivieren, höchste Qualität, keine Kompromisse“, so schallt es aus Deutschlands zweitkleinstem Weinanbaugebiet Mittelrhein. Das verkündet Leidenschaft und Engagement, Heimatliebe und Tradition, Anspruch und Verpflichtung. So viel Sturm und Drang im Winzerhandwerk ist heute eher selten zu finden, prägt aber das Selbstverständnis und die Arbeit einer kleinen Gruppe junger Winzer am Mittelrhein. Sie nennen sich GIPFELSTÜRMER, womit kurz und treffend zusammengefasst ist, was sie sich vorstellen und was sie vorhaben. Dabei geht es um nichts Geringeres als die Jahrtausende alte Weinbautradition in der Region Mittelrhein zu retten und zu bewahren.
Ein Weingut, das zu den GIPFELSTÜRMERN gehört und sich nach wie vor in ganz besonderer Weise um den Weinbau am Mittelrhein verdient macht, ist das Weingut Philipps-Mühle. Es liegt dort, wo der Rhein hinter der Loreley die nächste Biegung nach links macht – in St. Goar, in der Straße Gründelbach. Hier gibt es keine allseits so beliebte Story von jahrhundertealten Familientraditionen im Weinbau, dafür gibt es die Brüder Martin und Thomas, die das Weingut Philipps-Mühle gegründet haben. Sie hatten 2006 von ihrem Vater Joseph die bekannte Getreidemühle im Gründelbachtal übernommen, zu der damals als Nebenbetrieb 0,3 Hektar Weinbaufläche und eine 1924 eröffnete Winzerschenke gehörten.
Thomas und Martin erweiterten die Rebfläche überwiegend durch die Rekultivierung von alten, vor 20 bis 30 Jahren aufgegebenen und verbuschten Weinbergsbrachen. Das entsprach ihrer GIPFELSTÜRMER-Leitlinie, die Weinbautradition und die Kulturlandschaft der Region zu bewahren und weiterzuentwickeln. Nicht zuletzt brauchten sie auch immer mehr Flächen, weil mit zunehmender Qualität der Weine die Erträge pro Hektar in der Regel sinken. Heute gehören zum Weingut rund 6,7 Hektar Rebfläche. Die Weinberge liegen in den St. Goarer Lagen Frohwingert und Ameisenberg, im Urbarer Beulsberg und in den Oberheimbacher Lagen Sonne und Frohwingert. Es sind zumeist Steillagen mit oftmals bis zu knapp 70 % Hangneigung. Hier wird die riskante Arbeit zum Abenteuer und der Winzer ist nicht nur Bergsteiger, sondern im wahrsten Sinne des Wortes Hand-Werker mit Arbeitsstunden, die sich betriebswirtschaftlich kaum noch vernünftig rechnen. Ein über den Raupentraktor hinausgehender Maschineneinsatz kommt selten in Betracht, die Erträge sind deutlich geringer als in flachen Lagen, der Arbeitsaufwand dafür umso größer.
Den Rebstöcken gefallen die Steillagen, können sie sich doch ausgiebig sonnen und im Wechsel zwischen der Wärme des Tages und der Kühle der Nacht die Aromen in den Beeren anfeuern. Dabei dient der Einschnitt des Rheintals als Windschutz und der Fluss als Wärmespeicher, was auch starke Fröste verhindert. Mit 40 bis 48 Tagen im Jahr, an denen die Temperatur die 25°C-Grenze erreicht bzw. überschreitet, gehört der Mittelrhein zu den wärmsten Anbaugebieten Deutschlands. Die milden Winter lassen den Austrieb der Reben früh einsetzen, die sich dann über eine lange Vegetationsperiode freuen dürfen. Gleichwohl liefern die Reben nur dann höchste Qualität, wenn die Sommer auch ausreichende Niederschläge bringen und nicht zu heiß sind.
In den Weinbergen des Weinguts Philipps-Mühle stehen zu 75 % Riesling-Reben, daneben Müller-Thurgau, Weißburgunder, Grauburgunder und Roter Riesling und als rote Sorten Früh- und Spätburgunder, Regent und Dornfelder. Die Verantwortung für die Weinberge tragen die Brüder gemeinsam. Hier wird jeder Rebstock viele Male im Jahr besucht und individuell behandelt, weil die Qualität des Weins bekanntlich im Weinberg ihren Ursprung hat. Im Keller agiert Martin als Kellermeister und setzt modernste Technik ein, um die Traditionen des Mittelrheins in Weinen höchster Qualität erlebbar zu machen. Seit dem Jahrgang 2020 reift ein Teil der Weine im Holzfass: die Lagen-Rieslinge im Tonneau und die Orts-Rieslinge im Stückfass.
Seit dem 1. September 2021 ist das Weingut Philipps-Mühle Mitglied im renommierten Verband Ecovin und startet die dreijährige Umstellung auf ökologischen Weinbau, zu der auch die Pflanzung von PIWI-Reben gehört. Ab dem Weinjahrgang 2024 dürfen die Weine dann als Biowein bezeichnet werden. Die Philipps-Brüder sind des Weiteren Mitglied im Netzwerk Generation Riesling des Deutschen Weininstituts, wo Martin als Botschafter für das Weinbaugebiet Mittelrhein auftritt. Auch sonst engagieren sich Thomas und Martin mit neuen Ideen, Innovationen, dem Austausch mit anderen Jungwinzern und einer kundenfreundlichen Weinpräsentation für den zunehmenden Trend zu guten Weinen aus einem nachhaltigen Weinbau.
Sie öffnen ihr Weingut und die Weinberge regelmäßig für Wein-Events wie „Genuss im Weinberg“ oder „Advent im Weingut“ und begleiten Führungen auf der Burg Rheinfels mit ihren Weinen. Direkt gegenüber vom Loreley-Felsen hat Familie Philipps auf einem gepachteten Grundstück eine schicke Vinothek eröffnet und bietet von April bis Oktober täglich ihr Weinsortiment an, daneben auch Spirituosen und Brände, spannende Bücher und nette Accessoires, im Weincafé sogar Kaffee und Kuchen. Dazu gibt es immer kostenlos einen grandiosen Ausblick auf 1,5 km Rheinverlauf und den legendären Loreleyfelsen: Es ist unvergleichlich, mit einem Glas frischen St. Goarer Burg Rheinfels in der Hand hier zu stehen und den Rhein und all seine geheimnisvollen Mythen, Sagen und Geschichten vorbeifließen zu sehen.
Wir konnten neun Weine und drei Sekte vom Weingut Philipps-Mühle verkosten.
2021 Müller-Thurgau trocken
Im Bukett kommt der 2021 Müller-Thurgau trocken intensiv fruchtig und würzig herüber. Er geizt nicht mit den Aromen von reifen grünen Birnen, Äpfeln und Grapefruit nebst einem Hauch von Bergkräutern, Paprika und Muskat. Geschmacklich erstaunt, wie lebendig die an sich milde Müller-Säure hier die Fruchtigkeit umspielt, vielleicht waren im Jahrgang 2021 die Temperaturamplituden besonders erfolgreich und der Erntezeitpunkt perfekt. Die Frische, die er damit bekommen hat, ist professionell auf die feinsüßlich-saftige und auch mal leicht herb auftretende gelbe Fruchtigkeit, die dezente Mineralik und die muskatbetonte Kräuterwürze abgestimmt. Alles bleibt im von winzigen Gerbstoffen begleiteten Abgang lange erhalten. Das kann der etwas andere Spargelwein sein, der mit seinem Auftritt als leichter Trinkwein dem modernen milden Spargelgeschmack mehr Freiheiten lässt, um das harmonische Zusammenspiel von Spargel und Wein im Mundgefühl besser zu erreichen als die üblichen Verdächtigen wie Weißburgunder oder Silvaner.
2021 Weißburgunder trocken
Der Wein verströmt ein spätsommerliches Flair von roten Äpfeln, grünen Birnen, Honigmelone und weißen Blüten, dazu einige Nüsse und eine kleine Würze, alles umweht von dezenter Mineralik. Im Geschmack kommen zu den Bukettaromen noch Ananas, gelbe Pflaumen, ein Touch Zitrus und feine Kräuter hinzu. Der fast schmelzige Abgang wird von einer netten Restsüße und einer bemerkenswert lebendigen Säure unterstützt, die den nachhaltigen Eindruck einer saftigen Frische vermitteln. Hier treffen Tiefe und Struktur auf druckvolle Eleganz und fruchtige Frische und lassen ahnen, wohin die Qualitätsreise bei Familie Philipps noch geht. Begleiten Sie mit dem Weißburgunder eine Regenbogenforelle oder Kalbfleisch-Rouladen, er hält aber auch locker ein Steinpilzgericht in Sahnesauce aus.
2021 Steilhang Riesling trocken
Dieser Riesling-Gutswein ist in der trockenen Richtung ausgebaut. Er lockt im weißgold ausgeleuchteten Glas unwiderstehlich mit seinen Düften von Zitrus mit viel Grapefruit, einigen Birnen und Aprikosen, einer frischen Kräuternote mit einer Anmutung von Liebstöckl und einer prägnanten schiefrig-mineralischen Umrahmung. Auch geschmacklich fällt die frische Saftigkeit auf, die von den klassischen Rieslingfrüchten wie Äpfeln, Aprikosen und Zitrus bis zu kräutrigen Noten und einem kernigen Mineralgerüst reicht. Die Säure macht den gehörigen Druck und unterstützt den langen, herrlich fruchtigen und saftigen Abgang, der süßliche und herbe Nuancen spielen lässt. Ein leichtfüßiger und doch charaktervoller Riesling mit einem coolen Charme. Pairen Sie mit ihm spontan ein Guacamole-Dip mit Maisnachos oder ein Salat-Potpourri mit Geflügel über Käse bis zu Meeresfrüchten.
2021 Steilhang Riesling halbtrocken
Im Glas lockt mit er mit einem herrlichen Bukett von Apfelaromen, gelben Pfirsichen, gelben Pflaumen und einem mineralisch-kräutrigen Zitrusdüftchen. Auf der Zunge genießen wir das eindrucksvolle Frucht-Säurespiel, umgeben von süßlichen, mineralisch eingebundenen Früchten wie Grapefruit, Mango und dem mittelrheintypischen dezenten Kräuterflair. Der Nachhall ist mit einer soliden Fruchtigkeit und einer filigranen Säure ausgestattet. Das ist ein Wein mit jugendlichem Schwung und animierender Frische für vormittags, nachmittags, abends und nachts. Wer gerne auffallen möchte, überrascht die Gäste und den Steilhang-Riesling 2021 halbtrocken mit einem Rheinischen Sauerbraten mit in Apfelsaft eingelegten Sultaninen.
2020 St. Goarer Burg Rheinfels Riesling trocken
Wir erduften reife gelbe Früchte, gelbfleischige Pfirsiche und junge gelbe Pflaumen mit der im Riesling allgegenwärtigen Zitrusnote, alles in einem schönen mineralischen Rahmen. Mit zunehmender Öffnung kommen einige Kräuter und leichte vegetabile Anklänge hinzu und die Mineralik fokussiert sich auf einen deutlichen Touch von Schiefergestein. Der Mund füllt sich mit herrlichen reifen Pfirsichen, diesmal eher Typ Weinbergpfirsich. Dazu tauchen wiederum die Zitrusfruchtigkeit mit Grapefruitbetonung und eine Apfelnote auf zusammen mit grün-vegetativen Richtungen. Allgegenwärtig sind auch am Gaumen eine kräutrige Würze und die einzigartige mineralische Begleitung vom Schiefer. Eine aktive Säure hält die feine Fruchtsüße ordentlich in Schach. Ein Wein, der mit seiner tragenden, modern salzigen Mineralität auch im Abgang nachhaltige Saftigkeit und Frische vermittelt. „Unkompliziert“, sagt man heutzutage dankbar. Das ist die ultimative Eskorte für eine Heilbutt-Tarte mit Basilikumdip oder für einen Hummercocktail auf Orangen-Chicoréesalat.
2020 St. Goarer Burg Rheinfels Riesling halbtrocken
Das ist nun die halbtrockene Ortswein-Version von Burg Rheinfels. Er lockt mit einem vornehm unaufdringlichen Bukett von Apfelaromen, gelben Pfirsichen, Charente-Melonen, Mirabellen und einem mineralisch-kräutrigen Zitrusdüftchen. Am Gaumen begrüßt uns eine eindrucksvoll fruchtige Restsüße. Das lockere Zusammenspiel mit dem passenden Säure-Peak ist umgeben von süßlichen, mineralisch eingebundenen Früchten wie Mango, Grapefruit, Äpfeln, aber auch Holunderblüten. Die harmonische Fruchtsüße steigert sich im Finale mit einem angemessen dressierten Säure-Support und einer gehaltvollen Mineralik zu einer saftigen, lüsternden Fülle und schmelzigen Kraft, die trotz Power klar und transparent bleibt und immer neue Fruchtaromen entdecken lässt. Der halbtrockene Burg Rheinfels wird als köstlicher Lockwein für eine herrliche Sommernacht unvergesslich bleiben. Aber auch ein echtes Wiener Schnitzel ist mit diesem Wein gut ausgestattet, aber vergessen Sie nicht die Zitronenscheibe zum Fleisch.
2020 St. Goarer Frohwingert Riesling trocken
Im Glas atmet der Wein die intensive, klare und frische Mineralität des Schiefergesteins aus, fein nuanciert mit Aromen von gelbem Pfirsich plus Grapefruit, plus weißen Blüten plus Limetten und sogar einigen würzigen Kräutern. Dass der Wein im großen Holzfass war, verrät ein Hauch von gerösteten Mandeln. Ganz im Hintergrund taucht eine rieslingtypische Ahnung von Cassis auf. Es sind die energisch mineralisch begleiteten Fruchtnoten mit Zitrusbetonung und die markante Säurestruktur, die den Wein kraftvoll, alkoholisch und doch spritzig im Mund herumwirbeln lassen. Sie halten sich zusammen mit kräuterwürzigen Aromen im saftig-herben und schön schmelzigen Abgang lange in Erinnerung. Ein Wein mit einigem Potenzial: Die Säurebetonung wird mehr und mehr der Fruchtigkeit den Vorrang lassen, diese wird sich vollendet mit der schiefrigen Mineralik bis zur Perfektion vermählen. Selbstverständlich ist er schon jetzt ein Genuss, beispielsweise zu einem Schmaus von Meeresfrüchten einschließlich Muscheln oder zu einer Trüffelpoularde aus dem Rohr.
2019 St. Goarer Ameisenberg Riesling süß
Im Bukett überholen Düfte von Pfirsichen und Aprikosen die Noten von Limetten, Grapefruit und Akazienhonig und lassen dennoch reichlich Schiefer, weiße Blüten und etliche Kräuter durch. Die Zunge freut sich über eine starke, klare, Pfirsichspannung, über Töne von Kräutern und Zitrus und über die tiefgründige, angehaucht rauchige Schiefermineralität. Die präzise Säure ist fein und vibrierend, sie untermalt die intensive, natürliche Fruchtsüße in einem animierenden Zusammenspiel. Im vielschichtigen Finish tritt der Wein mit süßfruchtiger Frische und einer würzig-herben Kräuternote auf. Das ist trotz der Süße ein frischer, quicklebendiger Riesling mit schlankem Körper. Servieren Sie ihn zu einem Red Snapper in Kokos-Mango-Soße oder zu einem alten holländischen Kummin-Gouda.
Secco Perlwein
Bevor wir zu den Sekten kommen, gibt es noch schnell einen flotten Secco als Cuvée aus Müller-Thurgau und Riesling.
Er perlt im Glas quirlig vor sich hin, fein und anhaltend. Sein sanfter Duft weht in fruchtige Richtungen mit gelben Äpfeln, einer kleinen Zitrusnote und einem tropischen Anklang. Wir erleben im Mund eine üppige Fruchtigkeit mit schöner Riesling-Würze und hervorgehobenen Auftritten von Pfirsichen, gelben Pflaumen und Ananas. Er ist frisch, saftig, spritzig und wird durch die zugesetzte feine Kohlensäure ordentlich aufgepeppt. Seine Mineralik und die gut untergebrachte Säure stützen einen langen, geschmeidigen Abgang. Das ist kein xbeliebiger Tutti-Frutti-Secco, sondern ein geschickt komponierter, geschmackvoller, frischer und knackiger Animator von spielerischer Leichtigkeit, mit dem man zu jeder Gelegenheit Spaß haben kann.
Die Grundweine für diesen flaschenvergorenen Sekt stammen aus den verschiedenen Lagen des Weinguts. Der Sekt wurde per Hand gerüttelt und lag 37 Monate auf der Hefe.
Im Glas zeigt der Riesling brut eine feinde Perlage, die Mousse hält sich sehr lange. Er entfaltet ein intensives, leicht mineralisches Bukett mit Zitrus und grünen Äpfeln, das durch dezente Nuancen von Honig und Würze abgerundet wird. Den Gaumen verwöhnt eine herrliche Fruchtigkeit wiederum von grünen Äpfeln, Zitrus und Pfirsichen mit einer gewissen vegetativen Spitze und einem kleinen Touch von Apfel-Hefekuchen. Im langen Finish beeindruckt seine moussierende Frische gleichermaßen wie seine Cremigkeit, vor allem aber die durch das lange Hefelager initiierte komplexe Fruchtigkeit, die eindrucksvoll mit der soliden Säure harmoniert. Ein hochwertiger Sekt, der feierliche Anlässe verschönt, aber auch mit großem Trinkvergnügen allein eines edlen Genusses wegen eingeschenkt werden kann. Er wurde bei Meiningers Deutschem Sektpreis 2022 mit stolzen 88 Punkten ausgezeichnet.
Auch dieser Sekt bekam einen Punkteregen ab: ebenfalls 88 Punkte bei Meiningers Deutschen Sektpreis 2021. Er wurde handgerüttelt und lag in der Flasche 60 Monate auf der Hefe, bevor degorgiert wurde.
Klar und strohgelb mit leichten grünlichen Reflexen schimmert der Weiße Burgunder Sekt im Glas und perlt anhaltend und fein. In der Nase wird es gelbfruchtig und leicht nussig – burgundermäßig eben. Gelbe Aromen von reifen Birnen und Äpfeln, aber auch einige Zitrusrichtungen strecken sich aus und verbinden sich mit winzigen Anmutungen von Toastaromen. Im Mund sammelt sich spontan eine frische, leicht süßliche Saftigkeit von gelben Birnen und Zitrus mit einem frischen Säurespiel und einer dezenten Mineralik. Töne von Nüssen, Limonen und Melisse tauchen auf und leiten in einen langen, spritzigen Abgang voller Finesse über. Das ist ein komplexer Pinot Blanc mit einer ausgesucht cremigen Textur, der gut ausbalanciert ist und eine feine Eleganz vermittelt. Er ist der perfekte schäumende Begleiter einer geräucherten Lachsforelle.
2016 St. Goarer Burg Rheinfels Riesling brut nature
Im Glas zeigt der Sekt eine schneeweiße Mousse und feine, lange anhaltende Bläschen in einer weißgoldenen Umgebung. Die Nase wird belebt von Zitrusfrüchten, Pfirsichen, einigen gelben Birnen und weißen Akazienblüten, aber auch von einem Hauch Schiefer-Mineralik und rauchig-würzigen Aromen. Erwartungsgemäß zeigt er sich schonungslos trocken und bedient gerne und hochwertig den puristischen Geschmack, gradlinig und ohne Schnörkel. Damit ist ein schneidig klarer Frische-Eindruck von einer vibrierenden Coolness verbunden, der durch eine sehr prägnante Mineralik und eine lebendige Säure noch gesteigert wird. Die ist gut austariert mit der zitrus- und pfirsichfruchtigen Aromatik, die am Gaumen agiert. Der Sekt perlt cremig und straff über die Zunge, einem würzig-frischen, intensiven Abgang entgegen, in dem die Mineralik noch lange nachhallt. Das ist ein subtiler, hochkomplexer Sekt von imposanter Eleganz, der viel vom Terroir am Mittelrhein vermittelt. Servieren Sie ihn in einem großen Weißweinglas, damit er seine Eigenarten großzügig entfalten kann. Dafür spielt er am besten eine Hauptrolle als Solist.
Im Hörerlebnis stellt Thomas Philipps auf der PROWEIN 2023 das Weingut und seine Geschichte vor.
Fotos: © Weingut Philipps-Mühle
HÖRERLEBNIS mit Thomas Philipps auf der PROWEIN 2023
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