An den vier Enden der Welt
An den vier Enden der Welt
Dem Spargel Dampf machen: Der MicroGourmet von Tupperware
Die einen schwören auf ihren hochformatigen Spargelkochtopf, die anderen auf den ganz klassischen Topf auf dem Herd, einige breiten die Spargelstangen in ihrer Bratpfanne aus und füllen diese mit Wasser auf oder stecken den Spargel in ihren gewohnten Schnellkochtopf. Immer geht es um Temperatur und Kochzeit. Meistens läuft das auf ein Kochabenteuer mit ungewissem Ausgang hinaus. Wenn dann noch der Genießerkreis Ansprüche formuliert und mal bissfesten, mal weichen Spargel verlangt, wird es eng um Köchin und Koch.
Weil die Kochindustrie die Bredouille kennt, werden immer wieder Gefäße auf den Markt geworfen, mit denen sich angeblich der definitive und vor allem individuell definierte Spargel kochen ließe, natürlich gleichsam wie von selbst. Im Praxistest wehren sich in der Regel schon die Spargelstangen gegen das Einheitsergebnis, kommen sie doch mal dünner, mal dicker daher.
Dabei ist hier angesichts des Strebens nach gegenständlicher Gefälligkeit des Kochergebnisses noch nicht einmal die Rede von dem wichtigen Aspekt, die neben den 90% Wasser enthaltenen vielfältigen Inhaltsstoffe des Spargels, insbesondere Vitamine zu bewahren.
Nun kommt doch tatsächlich ein Hersteller daher, der vor allem wegen seiner Schüssel- und Boxenwelt bekannt ist, und lässt den Spargel nebst Begleitgericht in Plastikeinsätze stapeln und dann mit Wasserdampf in der Mikrowelle garen.
Das Prinzip ist wie bei jedem Dampfkocher banal und sieht im Stapeltürmchen MicroGourmet so aus, dass im untersten Behälter Wasser kocht und verdampft und durch die Lochböden der darüber gestapelten Behälter Dampf macht und zwar dem, was da so drin liegt. Reinlegen kann man da abgesehen vom Spargel jede Art von Gemüse und Obst, aber auch Fleisch- und Fischfilets oder Meeresfrüchte. Der Knüller ist jedoch, dass man diesen Dampfgarer mal eben in die Mikrowelle schiebt und nach 10 bis 30 Minuten ein Gericht erhält, das dank schonender Behandlung einen ungewöhnlichen Frischeindruck macht, der Appetit und Gesundheit anregt.
Uns hat aber über die allgemeinen Belobigungen hinaus interessiert: Wie funktioniert der MicroGourmet in der praktischen Anwendung und was kommt dabei heraus. Und da sind wir beim Spargel, dem Gemüse der Saison. Wir haben einfach eine große Portion Spargel auf den Speiseplan gesetzt und um dem Ereignis eine gewisse Gourmetmäßigkeit zu geben, ein Lachsfilet hinzugefügt. Am Tisch haben wir den Spargel übrigens später noch mit der obligatorischen Sauce hollandaise getränkt, aber das haben wir ihm vorher nicht gesagt.
Geräuschlos dampfte der MicroGourmet also vor sich hin und verströmte mit zunehmender Dampfzeit die ersten, sanften Spargelaromen, so wie es auch sonst beim Kochen in der Mikrowelle üblich ist. Selbstverständlich bleibt die Mikrowelle vom Dampf verschont, weil durch die Deckelung des Stapeltürmchens ein geschlossenes System besteht, das den Dampf am Deckel kondensieren und leicht abtropfen lässt. Nach Ende der Dampfzeit ist eine Standzeit von mindestens 5 Minuten erforderlich, in der der MicroGourmet herunterfährt und die Lebensmittel nachgaren. Weil wir nur mit 650 Watt gearbeitet haben, verlängerte sich die Standzeit vorschriftsmäßig auf 10 Minuten.
Insofern kann man schon von einem perfekten Spargel-Kocher sprechen. Mit dem MicroGourmet kann man sich zum einen selbst Gutes antun, vor allem aber sicher sein, auch Gästen ein nachhaltiges Gourmet-Erlebnis zu garantieren, besonders solchen, die an Schrecksekunden leiden, wenn man sie zum Spargelessen einlädt. In diesem Fall bleibt allerdings noch zuvor ein Mengen- oder sogar Warmhalte-Management auszuprobieren, weil sich mehr als etwa 600 bis 700 g Spargel nicht in einer Mikrowellensitzung zubereiten lassen. Die größte Menge lässt sich garen, wenn man beide Lochbehälter nutzt und mit Spargel füllt. Wir haben auch das ausprobiert: Es gibt keinen signifikanten Unterschied im Garergebnis.
Ach ja, noch eine Bemerkung aus der ungeliebten Ecke der Küche: Die einzelnen Behälter ließen sich mit heißem Wasser und wenig Spülmittel blitzschnell sauber machen, sogar der Einsatz, in dem der Lachs lag. Ist letztlich ja auch kein Wunder, hat doch das Tupperware-Material eine Oberflächenspannung, die grundsätzlich alles abperlen lässt.
Wer sich dem Dampfgaren mit dem MicroGourmet zuwenden möchte, findet im Tupper-Angebot auch ein Microgourmet-Kochbuch mit „101 Rezepten zum Dampfgaren“. In der Micro-Anleitung zum MicroGourmet sind lediglich, wenn auch sehr umfangreich, Tabellen zur Vorbereitung und Durchführung des Garprozesses für verschiedene Lebensmittel abgedruckt.
Tupperware ist also heute noch für Überraschungen jenseits der Boxenszene gut und ist es wert, von Ihnen und von uns weiterhin nach nützlichen und vor allem tatsächlich funktionierenden Innovationen beobachtet zu werden.
13. Mai 2016
Fotos © D.R.,
soweit nicht anders angegeben
Foto: © Tupperware