An den vier Enden der Welt
An den vier Enden der Welt
Moselschätze vom Weingut Karp-Schreiber: Neue Impulse aus Spitzenlagen der Mittelmosel
Welches Weingut kann schon von sich sagen, dass die Familie seit 1664 Weinbau betreibt? Wie mag es damals zugegangen sein an der Mosel? Hat sich der Winzer im Kerzenschein über die Fässer gebeugt, nachdem er zuvor mit seinem Pferd die letzte Fuhre eingebracht hatte? Solche romantische Verklärung bildeten bis vor einigen Jahren allenfalls noch die Weinetiketten im Hause Karp-Schreiber ab, ansonsten werden heute hier an der Mittelmosel die Traditionen zwar ohne Pferd und mit wenig Kerzenschein, dafür aber mit modernsten Methoden bewahrt und besonderer Wert darauf gelegt, dass zugleich Natur und Umwelt geschont werden.
Dafür, dass das Weingut Karp-Schreiber heute zu den renommiertesten Perlen von Brauneberg gehört, sorgt seit wenigen Jahren in jüngster Generation Jobst-Julius Karp. Er hat den Betrieb nach seinem Studium in Geisenheim von seinen Eltern Alwin Karp und Sibylle von Schuckmann-Karp übernommen. Dazu brachte Jobst Weinbauerfahrung von seinen internationalen Praktika und Arbeitsaufenthalten in Kalifornien, Australien, Spanien und in der Kellerei Cloudy Bay im Norden der Südinsel von Neuseeland mit. Mit seinem Eintritt in das Weingut gab er nicht nur neue Impulse im Weinberg und im Keller, sondern auch bei der Vermarktung der Weine durch hippe Weinbezeichnungen in der Linie „Edition Karp“ und durch ein neues Etikett, das auf verschiedenfarbigem Hintergrund das Karp im Namen mit einen Karpfen und das Schreiber mit einer Feder visualisiert.
Das passiert hier jedes Jahr einigermaßen verlässlich. Denn die Sommer an der Mittelmosel bringen reichlich Sonne, die übrigen Jahreszeiten sind mild und gemäßigt, statistisch irgendwo zwischen See- und Kontinentalklima. Die Weinberge freuen sich über die im Norden ansteigende Eifel, die vor übermäßigem Regen und starken Winden schützt und eher mal einen sanften Föhn rüberschickt. Wenig Wind heißt gleichmäßige Wärme, die von der Verdunstung der Moseloberfläche feucht gehalten wird. Die Schwüle ist grundsätzlich vorteilhaft für die Reben, löst im Hochsommer oftmals aber auch schwere Gewitter aus und ist für die Arbeit in den Steilhängen eine echte Herausforderung. Den Rebstöcken gefallen die Steillagen, können sie sich doch ausgiebig sonnen und im Wechsel zwischen der Wärme am Tag und der Kühle der Nächte besonders im Frühherbst die Aromen in den Beeren anfeuern.
Die Brauneberger Juffer Sonnenuhr
Der Lage Juffer Sonnenuhr wird die Geschichte von der im Weinberg aufgestellten Sonnenuhr nachgesagt, die von den Dorfbewohnern auf der anderen Moselseite gut ablesbar war. Mehrere Hundert dieser meist steinernen Zeitmesser dürfte es an der Mosel heute noch geben. Die Juffer Sonnenuhr zeigt, wie alle alten Sonnenuhren, die tatsächliche Ortszeit an: Wenn die Sonne am Mittag ihren Höchststand über Brauneberg erreicht, fällt der Zeigerschatten genau auf zwölf Uhr. Abgesehen vom Sommer-Winterzeit-Wechsel gibt es im Vergleich zur 1893 eingeführten Mitteleuropäischen Zeit einen Unterschied von rund 30 Minuten – das bedeutet, dass die Sonnenuhr um eine halbe Stunde nachgeht. Erst 1971 wurde der Weinberg einschließlich der historischen Lage Falkenberg als Juffer Sonnenuhr von der Weingesetzgebung anerkannt.
Die Großen Gewächse des Bernkasteler Rings
Der BERNKASTELER RING e.V. ist die älteste Weinversteigerungs-Gesellschaft in Deutschland mit heute 35 Mitgliedsweingütern. Seit dem Jahrgang 2005 vinifizieren die Weingüter im Ring nach strengen Erzeugungskriterien „Große Gewächse“: Die jeweils besten trocken ausgebauten Rieslinge eines Jahrgangs dürfen eine eigene GG-Plakette tragen und signalisieren, dass sie Grand Cru Weine aus grandiosen Steillagen mit einem außergewöhnlichen Reifepotenzial sind. Voraussetzung ist ferner ein Mindestmostgewicht von 93° Öchsle, eine selektive Handlese, eine auf 50 hl/ha limitierte Erntemenge und eine strenge sensorische Prüfung durch eine Fachjury. Die Weine dürfen ab dem 1. August nach dem Erntejahr vermarktet werden.
Wir konnten zwölf Weine des Weinguts Karp-Schreiber verkosten.
Das ist der universelle Einstiegswein im trockenen Bereich – leicht, knackig und saftig. Er schimmert hellgelb im Glas und spendiert ein Bukett, das die erwarteten Zitrusnoten keineswegs aufdrängt, sondern eher brav im Hintergrund hält. Stattdessen spielen grüne Äpfel, Pfirsiche und Birnen Hauptrollen, es treten aber auch weiße Melonen und rote Grapefruit auf. Ein kleiner Touch von Salbei und Minze schwingt ebenfalls mit. Geschmacklich verteilen sich sanfte und leicht süßliche Fruchtnoten aus Richtungen vom Apfel, Pfirsich, Limette und Ananas. Die prägnante Säure und die deutliche Mineralik sind gut ausbalanciert und stützen einen frischherben Abgang. Das ist der weiße Rockstar für die Sommerparty, von dem man reichlich Nachschub haben sollte.
2019 my karp Riesling feinherb
Nun kommen wir zum Feinherben aus dem Entry-Level, nicht dry sondern my. Und wieder einmal bestätigt sich schon beim Antrunk des Sortiments, dass ein feinherber oder halbtrockener Riesling eigentlich der perfekte Moselwein ist. My karp lockt mit klaren Zitrus- und Apfel-Aromen plus Aprikosen und Ananas sowie einem Hauch Honig und Petrol. Dazwischen drängeln sich schüchterne kräutrige, florale Töne und eine leichte mineralische Duftigkeit, die spontan Frische vermittelt. Saftig strömt der Wein dann über die Zunge – die markante Restsüße ist mit der kräftigen Säure handwerklich gekonnt vermählt. Süße und Säure sind als feinherb synchronisiert und generieren schon auf diesem Niveau Eleganz. Eine schöne Mineralität von Schiefer und Stein umrahmt die vegetabilen Noten und die Fruchtigkeit von grünen Äpfeln, reifen Birnen und gelben Pfirsichen mit einer kleinen Spur von jungen Stachelbeeren und etwas Zitronensorbet. Im Finish schmatzen wird noch lange auf dieser gelungen, schlanken und höchst gefälligen Rieslingkomposition herum. Servieren Sie den my karp zu einer herrlich altmodischen Regenbogenforelle mit Zitronen- und Kräuterbutter.
Die Lage Brauneberger Juffer ist vom VDP als Große Lage klassifiziert, die zwar grundsätzlich eine Steillage ist, jedoch nach Westen hin zur historischen Lage Hasenläufer flach ausläuft, was in der heutigen Klimasituation dem Riesling schon als kleine Coolness nützt. Man könnte der Lage Juffer durchaus eine Janusköpfigkeit bescheinigen, denn zum einen kommen hier die großen feinherben und süßen Weine her, Boden, Klima und Reben liefern aber auch ordentlich Stoff für edle trockene Weine wie für diesen Kabinett.
Er verbreitet ein mineralisch unterlegtes Bukett mit einer geheimnisvollen Vielfalt an Aromen von Limetten, grünen Äpfeln, weißen Pfirsichen und sogar einer Spur Cassis, alles abgerundet mit einem kleinen floralen Touch. Die klaren fruchtigen Aromen treffen im Mund auf ein einzigartiges Fruchtsäurespiel und eine schöne, leicht salzige Schiefermineralität. Die Fruchtigkeit kommt moselmäßig leicht süßlich rüber, es schmuggeln sich auch vegetabile Anklänge und ein sehr leichter Hauch von Gras dazwischen. Immer wieder verblüffend, wenn auch gar nicht so selten beim Riesling, sind die kleinen Anmutungen von Schwarzer Johannisbeere. Geschmeidig geht er mit einem langen trockenen, mineralisch-schiefrigen Nachhall ab. Das ist ein trockener Mosel in der schmackhaften Komfortzone mit eleganter Balance, gradlinig und ohne Versteckspiele.
2018 Brauneberger Juffer Riesling Kabinett
Jetzt haben wir einen feinfruchtigen Juffer-Kabinett im Glas. Er gehört zu den Weinen, die das kulturelle Erbe der Mosellandschaft hochhalten. Klassiker, wie sie seit dunnemals typischer Weise an der Mosel erzeugt wurden, ein unverwechselbarer, einzigartiger Stil, der unter dem Diktat des Trocken-Marktes leider selten geworden ist.
In der Nase schmeichelt er sich nicht nur mit dem rieslingtypischen Zitrus-Steinobst-Apfel-Dreiklang ein, sondern es darf auch gerne etwas exotisch sein mit Futura-Melone und Litschi, dazu der schon bekannte Hauch dunkler Beeren und eine zarte Blumigkeit. Auf der Zunge breitet sich seine schlanke, kühle, extraktreiche Fruchtigkeit wohltuend aus. Feine kräuterige und florale Nuancen stimmen sich ein, ein Anklang frischer Minze trifft Blütenhonig. Vor dem mineralischen Hintergrund bringt die aktive, helle Säure lebhafte Frische in einen anhaltenden, duftigen, saftigen Abgang. Das ist der perfekte Begleiter von etwas Fernostasiatischem mit Fisch oder Fleisch im Teriyakistil.
2018 Alte Reben Riesling Spätlese feinherb
Die Trauben für diesen Wein wurden 2018 mit traumhaften 102 Grad Öchsle geerntet. Die alten, extrem tief verwurzelten Rebstöcke teilen ihre Bodenschätze nur noch auf wenige Trauben auf, die das Potenzial für konzentrierte und aromakomplexe Weine bieten.
Das Glas funkelt strohgelb und bringt die Nase nicht stürmisch, sondern distinguiert in exklusive pflanzliche und florale Richtungen, gefolgt von den typischen Zitrus- und Pfirsichtönen mit dem Düftchen von Cassis und mineralischen Anklängen. Im Mund kommen zu den Bukettaromen noch reife Ananas und Aprikosen hinzu. Der markant mineralische Extraktreichtum der alten Reben ist keineswegs erdrückend, er korrespondiert hervorragend mit der feinen, festen Fruchtsüße und der guten Säure, die das komplexe Miteinander im Griff hat. Im Finale paart sich Kraft mit spielerischer Süßlichkeit und tiefgründiger Brillanz. Der Wein hat ein edles Hummer-Gericht verdient, entfaltet sich aber auch gerne etwas verwegener zu einer Platte mit geräuchertem Holsteiner Schinken.
Der „allgemeine“ Juffer-Weinberg umschließt die berühmte Sublage Juffer Sonnenuhr an drei Seiten moselab- und aufwärts. Von der Tendenz her entstehen im Juffer generell die leichteren, kühleren Weine während die Juffer Sonnenuhr mit den steilsten Gewannen eine wärmere, reifere Typizität anbietet. Die Juffer Sonnenuhr ist eine absolute Mosel-Spitzenlage auf Weltklasse-Niveau und demgemäß international nachgefragt. Das Große Gewächs Bernkasteler Ring vom Weingut Karp-Schreiber befindet sich da in bester und passender Gesellschaft.
Im Glas schimmert der Wein weißgold mit zitronengelb-grünlichen Reflexen. Er lockt mit feinen Blütenaromen von Orange und Akazie, aber auch mit einer fruchtigen Zuneigung von Orangenschale, weißen und gelben Pfirsichen, Granny Smith-Äpfeln und Charente-Melonen, dazu angedeutete Kräuter wie Minze und Fenchel. Am Gaumen trifft ein knackiger, gut gezügelter Säurenerv auf die vielseitige und leicht süßliche Fruchtigkeit mit der schiefrigen Juffer-Mineralität – alles verträgt sich in einem eindrucksvollen harmonisches Gleichgewicht. Im langen Finish liegt der fruchtige Schwerpunkt auf Zitrus, Steinobst und einem Glanz von herbem Honig, was den trockenen Gesamteindruck durchaus bereichert. Ein souverän strukturierter, ausdrucksstarker Riesling mit einer ausgeprägten Intensität. Er ist ein genussvoller Solist, auch als Aperitif, krönt aber auch ein indisches Currygericht oder gebratene Kalbsleber.
2017 Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Riesling Spätlese
Die liebliche Spätlese ist kein Irrläufer aus der Süßwarenabteilung, sondern ein Paradebeispiel für einen modernen fruchtsüßen Mosel-Riesling. So wie die Natur die Fruchtsüße eines Apfels ausbalanciert, so muss der Riesling sein. Die adäquate Säure bestimmt die so entscheidende Fruchtigkeit des Rieslings, die bloße Grammzahl des Restzuckers ist allein nicht ausschlaggebend.
2018 Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Riesling Spätlese
Ein Jahrgang später: Auch wenn die Wetterkapriolen 2018 die Spannung an der Mittelmosel steigen ließ, gab es mit der Ernte ein Happy End: Die Rebstöcke waren wesentlich spendabler mit dem Traubenbehang als im spartanischen 2017 und obendrein lieferte der Jahrgang 2018 eine hervorragende Güte.
Der 2018er Jahrgang der Sonnenuhr-Spätlese tritt sanfter, dezenter und leiser auf. Im Bukett überbieten die vegetabilen und kräutrigen Richtungen die klingenden Fruchtaromen von gelben Pfirsichen, Papayas und jungen gelben Pflaumen. Es kommen auch wieder die geheimnisvollen Andeutungen von Cassis zum Vorschein. Am Gaumen gibt sich die Konzentration der Aromen lässiger, dafür stürmt die kräftige Süßlichkeit voran und wird von der Säure nicht so engagiert abgebremst wie beim Jahrgang 2017. Das vermittelt schon jetzt mehr Reife und bestimmt zusammen mit der feinen Mineralik das weich-schmelzige, saftige und lange Finale. Eine grandiose, markant fruchtsüße Qualität zum Wohlfühlen.
2018 Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Riesling Auslese
Im Glas zeigt sich die Auslese in einem reinen, intensiven Strohgelb. Wir schnüffeln an konzentrierten, verführerischen Düften von kandierten Zitrusfrüchten, Pfirsichen, Mirabellen, Mangos und sogar Nüssen herum. Den Gaumen fesselt die üppige, dichte Fruchtsüße mit pflanzlichen Nuancen und einem Kandistouch. Sie ist von der fast spritzigen, prägnanten und vibrierenden Säure präzise eingeschliffen. Der Devonschiefer der Juffer-Sonnenuhr-Lage gibt seine leicht salzige Mineralität hinzu – wir beginnen vornehm lautlos zu schmatzen. Je mehr Luft der Wein bekommt, desto breiter wird das Geschmackspanorama. Es bewegt sich jetzt in Richtung einer Hochalpenwiese im Morgentau, ein fülliges, süffiges Finish kündigt sich an und nimmt dann kein Ende. Mit diesem Wein kann man seine dummen Vorurteile gegenüber den edelsüßen Weißen pflegen oder sich bis zur Sucht verführen lassen. Es ist eine Auslese mit außergewöhnlicher Eleganz, großer Tiefe und Saftigkeit, rund und munter: ein Fest für alle Sinne. Sie bietet Genuss pur, zu schade, um sich ablenken zu lassen von den üblichen Blauschimmel- und Apfeltarte-Orgien.
2018 white karp Weißburgunder trocken
Jetzt kommen wir zu den weißen Rebsortenweinen, die vom Weingut neben dem Riesling gepflegt werden. Eigentlich steht die Weißburgunder Rebe gerne dort, wo es dem Riesling zu warm ist, angesichts der Klimaveränderung dürfte es ihr aber auch im grundsätzlich kühleren Moseltal seit längerem gut gefallen. Dafür bedankt sie sich mit einer respektablen Säurestruktur bei vollendeter physiologischer Reife.
Beim white Karp prägen feingliedrige Aromen von Würze, Bergamotte, Ananas, Quitten, einigen Nüssen und von blühenden Wildblumen das Bukett. Alles zärtlich, alles in Maßen. Auch geschmacklich rastet der Wein nicht aus, sondern präsentiert gut erzogen seine burgundische Noblesse. Feine salzig-mineralische Noten, eine wohldosierte lebendige Säure und eine leichtfüßige, kräuterig-fruchtige Würze sind imposant aufeinander abgestimmt. Ein zart cremiger Weißburgunder mit einer ausgewogenen und bemerkenswert animierenden Frische. Reichen Sie ihn in der Saison zu weißem Spargel und jederzeit zu Penne mit Ruccola und Parmesan.
2019 Sauvignon blanc trocken
Im Glas glänzt der Wein in einem hellen Gelb und sendet sowohl herbfruchtige als auch pflanzliche bis erdige Aromen aus. Extrovertiert drängelt ein Hauch von weißem Pfirsich dazwischen, auch grüne Äpfel und Birnen machen mit. Die Fruchtigkeit umschmeichelt den Gaumen mit einer freundlichen Süße vom Typ Kandiskluntjes, dazu reife Zitrusfrüchte, Birnen, Melonen, grüne Äpfel und wieder Pfirsich. Es sind auch Noten von roten Johannisbeeren und von sortentypischen, reifen Stachelbeeren dabei, aber das Gefühl, einen Rasenmäher abgeschleckt zu haben, hat hier niemand. Die erstaunlich aktive Säure verleiht diesem Wein einen exklusiven Mosel-Charakter. Im Abgang erscheinen kleine interessante Gerbstoffspuren, dann geht er mit guten Trinkfluss schön schmelzig und wärmend in den leicht floralen Nachhall über. Ein Sauvignon Blanc mit einer sehr individuellen Stilistik von der Art Neuseeland meets Mosel, die ihn von vielen Interpretationen der Trendrebsorte angenehm abhebt. Stellen Sie das Speisenpairing einmal auf den Kopf – erst kommt der Wein und dann als Snack frischer Ziegenkäse.
2018 Red Karp Regent trocken
Im Glas schimmert der Wein in einem intensiven Dunkelrot. In der Nase erinnern die Aromen von Kirschen und roten Johannisbeeren an südländische Rotweine. Im Geschmack mischen sich unter die Kirschnoten Töne von blondem Tabak, Brombeere und Heidelbeere. Immer bleibt der Säureeindruck zurückhaltend und schiebt ähnlich wie beim Merlot die Fruchtigkeit in den Vordergrund. Selbst im Finale gibt sich der Wein mild und samtig und lässt seine stoffige Textur nicht aufdringlich heraushängen. Gleichwohl verweist er stolz auf seine kleine, aber feine Tanninstruktur. Ein köstlicher, durchaus körperreicher Rotwein, der gerne gigantische Rinderrouladen oder eine Wurst- und Käseplatten mit würziger Salami und lange gereiftem Bergkäse eskortiert.
29.04.2020
Foto: © Philipp Haas
übrige Fotos:Weingut Karp-Schreiber