An den vier Enden der Welt
An den vier Enden der Welt
Alles bio und vegan – langlebige und hochwertige Weine vom Weingut Rothe in Franken
Nirgendwo in seinem Lauf hat der Main eine solche Schleife gebildet wie in dem Bereich der Städtchen Volkach, Escherndorf, Nordheim und Sommerach etwa 15 km östlich von Würzburg. Die Mainschleife ist ein berühmtes Zentrum des Obst- und Spargelanbaues, aber vor allem eine der romantischsten, traditionellsten und zugleich modernsten Regionen im fränkischen Weinland.
Nordheim ist die größte Weinbaugemeinde im Anbaugebiet Franken. Sie ist umgeben von einer Landschaft, die sich flussaufwärts des Mains an sanfte Hügel schmiegt und an deren Hängen der Wein schon seit Jahrhunderten wächst. Muschelkalk und tertiäre Sande liefern die Grundlage für den Anbau unverwechselbarer, gehaltvoller Weine von mineralischer Würze und nachhaltiger Fruchtigkeit. Fast alle der knapp tausend Nordheimer Einwohner auf ihrer beim Bau des Main-Donau-Kanals entstandenen "Weininsel" haben heute mit dem Wein zu tun. Hier muss man das große Traditionsweinfest am Himmelfahrtstag in der Kastanienallee miterlebt haben. Gefeiert werden die vielen Feste im Jahresrhythmus, dem auch die kulinarischen Höhepunkte Folge leisten: Im Frühjahr ist Nordheimer Spargelzeit, im Sommer dominieren die Spezialitäten der fränkischen Küche, im Herbst schmeicheln delikate Wildgerichte dem Gaumen und im Winter lässt es sich mit Fisch aus den heimischen Gewässern herrlich schlemmen. Und zu allem reichen die Nordheimer Winzer ihre passenden Weine.
Zu seiner Begeisterung für Experimente passt Manfred Rothes spektakuläres Engagement für einen Orange Wine der ganz besonderen Art: Auf einer Reise lernte er in Georgien die dort seit 700 Jahren bekannte Methode der Herstellung von Weinen im sogenannten Qvevri, auch Kvevri, kennen, einer Tonamphore, die im Boden vergraben wird, damit die dünnen Wände beim Befüllen dem Druck standhalten. 2013 vergrub er zwei solcher 1.200-Liter-Amphoren in seinem Weinkeller und deckte sie mir roten Steinen ab. Er zählte damit zum Kreis der untereinander gut vernetzten rund dreißig Winzer in aller Welt, die mit immenser Risikobereitschaft eine einzigartige georgische Tradition bewahren, wie etwa Ludwig Knoll in Würzburg, dessen Weingut wir bereits vorgestellt haben. Inzwischen hat die UNESCO die Weinherstellung in Kvevris zum immateriellen Kulturerbe erklärt. Die Trauben werden in den Keller getragen und die Amphoren im Freeflow, also ohne Pressung, zu etwa drei Vierteln mit Maische und Most gefüllt, oft mit Stielen und Kernen. Nach der spontanen Vergärung stößt Manfred Rothe den Tresterhut noch einige Zeit täglich runter – wie in Georgien mit einem Kirschbaum-Ast. Schließlich wird die Amphore verschlossen und der Wein reift über Monate bis März/April auf der Maische. Dann wird er aus der Amphore „geschöpft“ und kommt mit einer geringen Schwefeldioxid-Anreicherung auf die Flasche, wo er noch zwei bis drei Jahre weiter reift. Mit dieser Methode lassen sich aus jeder Amphore etwa 800 Liter Wein abfüllen, der als Orange Wine durch den langen Maischekontakt deutlich mehr Gerbstoffe und Phenole hat, mit einer trüben gelb-orangen Farbe beeindruckt und mindestens zehn Jahre spannende Geschmackserlebnisse verspricht.
Ehefrau Christine managt unter anderem die 2013 neu eröffnete, architektonisch viel beachtete Vinothek mit der naturbezogenen Inneneinrichtung in zeitloser Moderne, wo die Weine mit der ihnen gebührenden Wertschätzung präsentiert werden und etwa 25 Gäste Platz finden. Christine und Manfred führen nicht nur hier gerne und ausführlich durch ihr Sortiment, sondern bieten auch Themen-Wanderungen und Weinerlebnis-Führungen durch die Weinberge an, die oftmals Tochter Maria fachkundig als Weinerlebnis-Führerin begleitet. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es im Gästehaus an der Zehnthofstraße, das von Markus und Maria Hör, der Tochter von Manfred Rothe, betrieben wird. Hier findet man herrliche Ruhe im lauschigen Innenhof beim abendlichen Dinieren mit einem Glas Silvaner.
Neben dem Weinbau betreibt Familie Rothe an der Mainschleife auf sechs Hektar Obstanbau, mit einigen Sauerkirschbäumen, aber vor allem in fränkischer Tradition mit Zwetschgenbäumen. Die alten und neuen Sorten Ruth, Katinka und Hermann sorgen von Anfang Juli, danach Cacak Schöne und Frühe sowie Tegera und schließlich Top Taste, Top Five, Schönberger und Jo Jo bis Mitte September für eine zuverlässige Ernte. Mehr als zwei Drittel werden als Früchte verkauft, rund 20 % versaftet und 10 % zu leckeren Bränden verarbeitet.
Mit seinen Weinen sammelt Manfred Rothe inzwischen kontinuierlich und verlässlich höchste Auszeichnungen, vor allem seit das Weingut 2015 bei der „Berliner Wein Trophy“ zu Deutschlands bestem Produzenten für Bio-Wein gekürt wurde. Das Weingut Rothe gehört zudem zur neu gegründeten Winzergruppierung MOD, die sich zum Ziel gesetzt hat, die erstklassigen Weine der Hidden-Champions der einheimischen Weinszene auf den deutschen und europäischen Markt zu bringen. Diese Weine sind Ausdruck ihrer handwerklichen Herstellung, der Nachhaltigkeit, ihrer regionalen Herkunft, des Terroirs und der Familientradition.
Wir konnten neun Weine des Weinguts Rothe verkosten.
2019 Silvaner trocken
Der Wein funkelt im Glas in einem zarten Strohgelb. Das Bukett beginnt mit der Assoziation einer zart blühenden Wiese und Apfelbäumen im Tau des Frühlings und geht über in die reifen Herbsttöne von gelben Birnen mit frischen Kräutern. Dazu schwebt ein Touch von Grapefruit, Sultaninen, weißen Johannisbeeren und Melonen aus dem Glas. Am Gaumen kommt der Wein trotz seines deutlich trockenen Charakters sehr fruchtig und saftig an. Die vegetabilen Anklänge und die starken Apfelnoten werden von Paranüssen und Zitrusnoten umrahmt. Die lebendige Säure bringt ihn auf den Punkt, der Muschelkalk stützt einen schmelzigen, frisch-saftigen Abgang. Ein universeller Alltagssilvaner, der auch eine edle schnelle Küche aufwertet.
2018 Silvaner Grande
Im Glas begrüßt uns der Wein – dem man unbedingt einige Minuten Luft verschaffen sollte – mit einem wilden Potpourri aus einer kraftvollen, erdigen Mineralik und einem rauchig, kräutrigen, pikanten Ambiente mit etwas Birne, Mandel und Spuren von Feuerstein und Hefe. Der Silvaner Grande legt sich mit energischer Spannung dicht an den Gaumen. Kleine Gerbstoffe und eine abgerundete leichte Phenolik wechseln sich ab mit nussigen und vegetabilen Komponenten in Richtung getrocknete Blumenkränze und frische grüne Gewürzkräuter. Immer wieder muss man sich klarmachen: Wir haben einen Wein von 40 Jahre alten Reben aus den weinbaumäßig perfekten Jahrgang 2018 im Glas – doch wie hat es Manfred Rothe nur geschafft, dem Wein einen so charaktervollen und grandiosen Reifeeindruck mitzugeben, zumal die Trauben nicht auf der Maische lagen. Der Grande Silvaner hat ein aktives, gut harmonisiertes Säurespiel, das seinen individuellen Charakter und den Rang als fränkisch trocken unterstreicht. Selbst im Abgang macht der Wein noch Druck und gleitet leicht schmelzig, leicht zitrisch und schön mineralisch mit zutiefst fränkischer Seele dahin. Er begleitet auch gerne eine gebackene Forelle aus den romantischen Bächen der fränkischen Schweiz.
2016 IndiGenius Silvaner
Im Glas zeigt der IndiGenius selbstbewusst seine trübe leicht gelb-orange Farbe. Er fällt von Anfang auf mit einem warmen, reifen Duft, einer weit entwickelten Nase und einer imposanten Vielfalt an Aromen. Anders als viele Orange Weine lässt dieser Silvaner auch Primäraromen noch eine Chance. So entdecken wir Birnen, Aprikosen, Quitten und sogar tropische Richtungen von Ananas und Mango. Hinzukommen würzig-krautrige Nuancen, florale Anklänge mit leicht nussiger Abrundung und ein Hauch von Honig. Mit zunehmender Belüftung kommt die Mineralik hervor und es melden sich die beim Orange Wine so markanten Phenole. Am Gaumen dann ein Weinerlebnis besonderer Art: Der Wein ist absolut trocken und doch saftig, er hat zwar ein ordentliches Gerbstoffgerüst, das zerstört jedoch nicht seine intensive Aromatik. Die herben Fruchtnoten harmonieren sowohl mit der pikanten, leicht salzigen Mineralität als auch mit dem äußerst professionell austarierten, griffigen Säurerahmen. Es imponiert, welche Dichte und Energie der Silvaner freisetzt und mit welcher reifen Phenolik er sich umgibt. Im Abgang grüßen noch lange die herbe Fruchtigkeit und die kräutrige Würze. Ein in der Nase und am Gaumen hochkomplexer, konturenstarker Silvaner, der seine sensorischen Geheimnisse gerne jedem anbietet, der sich auf ihn einlässt. Das ist nichts für schwache Gaumen, aber eine Offenbarung für Forscher und Entdecker. In diesem Sinne vermittelt der IndiGenius sogar noch erstaunliche Eindrücke, wenn man eine Flasche über mehrere Tage streckt und jeden Tag die spannende Entwicklung verfolgen kann.
Der 2013er Jahrgang des IndiGenius wurde 2017 mit der Goldmedaille auf dem kleinen aber feinen Wettbewerb „Amphore“ des Concours International des Vins Biologiques ausgezeichnet. Der 2016er ist übrigens der jüngste Jahrgang im Angebot, im Verkauf sind noch hauptsächlich die Jahrgänge 2014 und 2015.
Der Grande wurde spontan vergoren und mit einem langen Hefelager im Stahltank vinifiziert. Die Lese der Trauben mit fortgeschrittener Reife hat Manfred Rothe eine Scheurebe ermöglicht, die nicht wie bei zu früher Ernte komplett in eine grüne Richtung marschiert, sondern sich mit einer schönen vielseitigen Fruchtigkeit präsentiert.
Wir schnüffeln an Nuancen von reifen Stachelbeeren, Litschis und zitrischen Tönen rund um die Grapefruit und an einer Spur Cassis herum. Dazu kommt eine zarte Frische von Minze, ein Touch Macadamianüsse und ein weitläufiger Reigen angenehm zurückhaltender pflanzlicher und kräuteriger Noten. Auf der Zunge tritt diese fränkische Scheurebe sympathisch verspielt und schlank, ja fast leichtfüßig auf mit einer feinsüßlichen Fruchtigkeit und einer markanten Säure. Im nachhaltigen Finish schummeln sich feine Grüntöne zwischen die mineralische und leicht hefige Frische. Leichtigkeit, Fröhlichkeit und Trinkfreude mit einem regional verwurzelten Charakter – diese Scheurebe scheut nicht einmal ein Spargelgericht, selbstverständlich mit der seit 2013 geschützten geografischen Angabe „Fränkischer Spargel“.
2017 Müller-Thurgau trocken Grande
Im Glas blitzt der Müller-Thurgau in einem hellen Strohgelb. Im Bukett kommt er nicht aufdringlich, sondern fein, klar und kühl herüber, was die Rebsorte eher selten zu bieten hat. Bekannter kommt einem angesichts der floralen Richtung schon die Vorstellung vor von einer Almwiese an einem Frühsommermorgen mit zarten Düften von Bergkräutern, Salbei, weißen Jasminblüten, Minze und Muskat. Indes geizt das Bukett auch nicht mit Fruchtaromen von gelben Pfirsichen, grünen Birnen und Äpfeln mit einer Zitrusabrundung nebst einem Hauch Haselnuss. Geschmacklich erstaunt, wie lebendig die an sich milde Müller-Säure die Fruchtigkeit umspielt, vielleicht waren im Jahrgang 2017 die Temperaturamplituden besonders erfolgreich und der Erntezeitpunkt perfekt. Auf jeden Fall ist die Säure harmonisch auf die prägnante Mineralität und die manchmal feinsüßlich-saftige und auch mal leicht herb auftretende Fruchtigkeit abgestimmt. Im Finale schmelzen Aromen, Frucht, Säure und Mineralität noch einmal vielschichtig dahin. Das muss man einem Müller-Thurgau erst einmal beibringen: Ein klarer Franke mit ausgewogenem Körper und anhaltender Frische und Saftigkeit.
2016 Weisser Burgunder trocken
Es lohnt sich, dem inzwischen vier Jahre alten Weissburgunder im Glas dennoch eine gewisse Zeit zu geben, denn Sauerstoff animiert ihn auch jetzt noch dazu, sein gesamtes sensorisches Spektrum zu entwickeln. Gleichwohl wird in der Nase nicht ungestüm jugendlich gedrängelt, sondern es melden sich nach und nach grüne Äpfel, Birnen, grünfleischige Melonen und Nüsse und bereiten vegetabilen bis kräuterigen Tönen den Weg. Am Gaumen treffen wir daneben auch gelbe Äpfel und eine klitzekleine Zitrusfrucht an, alles angemessen dezent. Und immer wieder stechen nussige Geschmacksnoten und eine schöne Mineralität durch. Das passt gut zu dem gleichbleibenden Eindruck einer festen Fruchtigkeit, die in eine erfrischende Säure eingebunden ist. Wir genießen einen recht dichten Weißburgunder, der auch im langen Abgang erfrischend und energisch wirkt und sogar eine gewisse Eleganz mitbringt. Der Weißburgunder wird bekanntlich als klassischer Sommerwein propagiert, obwohl er als beliebte Spargel-Zugabe eher unter Frühjahrswein rangieren müsste. Stellen Sie doch lieber mal einen dampfgegarten Zander mit Leipziger Allerlei auf den Tisch und lassen sich dazu mit einem Glas Weißer Burgunder trocken 2016 erwischen.
2018 Schwarzriesling
Im Glas zeigt er seine ehrliche Farbe im charakteristischen eher helleren Rubinrot. Er ist ein Typ, der seine Aromen mit Nachdruck verströmt: Kirschen, Brombeeren, rote Johannisbeeren, einige Pflaumen und ein Hauch feiner Holznoten in Richtung Vanille. Tatsächlich ist auch ein getrockneter Herbststrauß in kleine erdige und würzige Töne eingebunden. Am Gaumen entfaltet er sich lebendig und kernig fruchtig, mit roten und einigen schwarzen Johannisbeernoten, Sauerkirschen der Sorte Morellenfeuer, mit Hagebutten, Erde und vielem mehr, alles umrahmt von einem dezenten Holzton. Die milde Säure und die sehr weichen Tannine münden zusammen mit der vielschichtigen, fast reifen Struktur ohne störende Phenolbelastung in eine verführerische, schlanke Eleganz. Er dürfte in der weiteren Entwicklung zu einer ausdrucksstarken Seidigkeit finden. Gönnen Sie ihm einen kurzen Aufenthalt in der Dekantierkaraffe vor dem Genuss und achten Sie auf eine leichte Kühlung um die 17° Grad. Dann freut er sich über einen Kaninchenbraten mit einer würzigen Soße von Rosmarin oder über einen Wolfsbarsch in Salzkruste mit mediterranem Grillgemüse und reichlich Thymian. Noch etwas für Experimentierfreudige: Kühlen Sie den Wein noch etwas weiter runter auf 14° Grad und reichen Sie ihn im Sommer zu einem Terrassen-Empfang. Er wird jeden Small Talk unterbrechen.
2018 Spätburgunder trocken
Wir schnüffeln gerne und immer wieder am lebendigen Bukett des Weins herum: Neben den Kirschen, Brombeeren und Himbeeren kommen einige Wacholderblüten herüber, auch erdige und blumige Anklänge und eine gehauchte Holzwürze von Vanille und leicht süßlichem blonden Tabak. Welch reife, saftige Fruchtstruktur erfreut dann den Gaumen, welch würzige, zart salzige Mineralität und welch erfrischende, in einer festen Textur raffiniert untergebrachte Säure, die wesentlich filigraner erscheint als bei so mancher Burgunderlegende der Côte de Nuits. Die Tannine sind weich und gleiten in den langen, aromatisch-fruchtigen, strammen Nachhall, in dem auch ein Hauch von Mokka und schöne Erdbeertöne auftauchen. Wer die passende Speise sucht und sich nicht mit den üblichen Fleisch-Verdächtigen zufrieden geben will, serviert ihn zu edlen Pfifferlingen mit Bratkartoffeln aus der Pfanne.
2016 Blauer Zweigelt Grande
Der 2016er Blauer Zweigelt Grande ist über zwölf Monate im Barrique ausgebaut und trägt den Zusatz „holzfassgereift“. Die Reifung eines Zweigelt im Barrique setzt übrigens voraus, dass der Wein nicht durch zu lange Maischestandzeiten gerbstofflastig geworden ist, sondern nach der Gärung noch viel klare Frucht und Struktur behalten hat, damit er das Barrique überhaupt verträgt und die Aromen nicht in der Holz- und Tannindosis untergehen. Wie gut, dass das Alter der Grande-Zweigelt-Stöcke hohe Aromenkonzentrationen in der Traube aufgebaut hat.
Aus dem Glas duftet der Blaue Zweigelt Grande nach Kirschen, Heidelbeeren und weiteren schwarzen und roten Waldbeeren. Die Aromaspuren von getrockneten Pflanzen wie Wacholder und von Kräutern nebst einem erdigen Touch zeigen nicht nur das Terroir der Herkunft, sondern auch die Handschrift von Manfred Rothe als Kellermeister. Am Gaumen treten aus dem Aromenspektrum die Blaubeeren hervor und erfreuen sich über die Begleitung durch Sauerkirschen, Himbeeren und Zwetschgen. Die tiefgründige, herbe Fruchtwürze der Primärfrüchte wird verfeinert durch eigenwillige Anmutungen von Vanille, Mokka und sogar Schokolade vom Holzaufenthalt, aber auch durch eine winzige Prise vom weißen Pfeffer. Die präsente Säure und die feinkörnigen Tannine begleiten die Fruchtigkeit im druckvoll lebendigen Finish mit Finesse und Eleganz. Ein kräftiger und ausgeglichen-feingliedriger Zweigelt, der locker so manche österreichische Qualitätsstilistik übertrifft. Vor allem dürfte er jene verblüffen, die den Zweigelt-Anbau hochmütig als lokale austrische Spezialität belächeln. Geben Sie ihm beim Genuss Zeit und Luft, dann bietet er ein hochinteressantes Zweigelt-Erlebnis. Wenn es unbedingt ein Speisenpairing sein muss, erfreuen Sie sich und ihn mit einem pikant-süßlich gewürzten Lammbraten aus dem Ofen.
25.08.2020
Fotos einschließlich Flaschenfotos: © Weingut Rothe
Etikettenfotos: D.R.