An den vier Enden der Welt
An den vier Enden der Welt
Das Weingut von Hövel: strahlig-fruchtige Rieslinge in klassischer Saar-Stilistik für den unvergesslichen Trinkgenuss
In der Agritiusstraße 6 im beschaulichen Weinörtchen Oberemmel an der Saar südlich von Trier werden nicht nur legendäre Weine gemacht, hier weht auch der berühmt-berüchtigte Hauch der Geschichte durch Gebäude, Höfe und Gewölbe und die weitläufige Parkanlage am Weierbach mit dem historischen Baumbestand. Das ganze Areal steht mehr oder weniger auf den Überresten einer Wasserburg des Frankenkönigs Ardul aus dem 12. Jahrhundert und der vom Trierer Bischof Maximin im 4. Jahrhundert gegründeten Reichsabtei St. Maximin, eines der ältesten Benedektinerklöster in Westeuropa. Wer im über 1.000 Jahre alten Gewölbekeller mit über 40 Fuderfässern steht, wird nicht nur an den trockengefallenen Arm der Urmosel unter seinen Füßen erinnert, sondern auch an die berüchtigten Hexenprozesse des Abts Biewer im Kloster St. Maximin im ausgehenden 16. Jahrhundert.
Heute reifen hier beste Rieslinge des Familienweinguts von Hövel aus Spitzenlagen des Anbaugebiets Saar. Weingutsbesitzer und Kellermeister Max von Kunow setzt eine legendäre Familientradition fort, die regelmäßig mit höchsten Auszeichnungen in Weinführern und Fachmagazinen bestätigt wird.
Geschichten aus dem Familienalbum oder wie das Weingut von Hövel zu seinem Namen kam
Als Napoleon durch Europa zog, erzwang er vieler Orten die Säkularisierung des Kirchenbesitzes, so dass die zuvor schon von seinen Truppen teilweise zerstörte Klosteranlage von St. Maximin nun zu einer staatlichen Kaserne degradiert wurde. Im Jahr 1803 ersteigerte der Trierer Kaufmann und 2. Bürgermeister Emmerich Grach einen Teil des ehemaligen Klosterguts in Oberemmel samt Ackerland und Rebflächen und gründete das Weingut Maximinerhofgut. 1806 schenkte er höchstpersönlich Napoleon bei seinem Besuch in Trier einen Oberemmeler Riesling aus seinem Weingut ein – im berühmt gewordenen Napoleon-Becher.
Nach Grachs Tod 1826 gelangte das Weingut an seinen Sohn Johann Georg Grach und dann über Erbfälle an seine Enkelin Therese, die 1902 den 1843 in Rosengarten bei Frankfurt/Oder geborenen Wilhelm Balduin Alexander von Hövel heiratete. Er war eines von fünf Kindern der Freifrau Friederike von Hövel-Jahnsfelde und wurde bekannt als Leiter des Forstamtes Grimnitz in der Brandenburger Schorfheide. In diesem Amt managte er als königlicher Forstmeister und Duzfreund von Wilhelm II. das Jagdhaus Hubertusstock, die offizielle Jagdresidenz für Könige und Kaiser und später für Reichspräsidenten und Gäste der DDR-Regierung. Das Weingut Maximinerhof in Oberemmel bekam nun seinen heutigen Namen: von Hövel.
Balduin von Hövel, der 1932 verstarb, wurde zwar auch durch seine Weine bekannt, aber vor allem durch die legendäre forstwissenschaftliche „Hövelsammlung“, die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs als verschollen galt – bis 2018, als ein Teil der historischen Geweihsammlung im Haus Martfeld, einem ehemaligen Rittergut am Rand der Stadt Schwelm bei Dortmund, das den von Hövels von 1885 bis 1954 gehörte, gefunden wurde und als Dauerleihgabe nach Hubertusstock zurückkehrte. Hier wurde übrigens ein riesiger Granitfindling dem einstigen Forstmeister als „Hövelseck“ gewidmet.
1950 erwarben Friedrich und Irmgard von Kunow, die Enkelin von Balduin von Hövel, das Weingut aus einer Erbengemeinschaft. Sie gaben es weiter an ihren Sohn Eberhard, der die damalige Vermarktung der Saarrieslinge als massenhafte Süßreserve hinter sich ließ und es durch Qualität zu einem der renommiertesten Betriebe des deutschen Weins machte. Eberhard von Hövel war Gründungsmitglied der Naturweinversteigerer, dem Vorläufer des Verbandes der Prädikatsweingüter VDP. Seit 2010 leitet sein Sohn Maximilian von Kunow als Inhaber und Kellermeister das Weingut in der 7. Generation. Übrigens ist nicht nur er, sondern auch Günter Jauch mit seinem Weingut von Othegraven in Kanzem über die Generationen verwandt mit Emmerich Grach und heute der Cousin 4. Grades von Maximilian von Kunow.
Maximilian von Kunow weiß, dass jeder Wein schmecken lässt, wie der Winzer mit der Natur umgeht. Er liebt strahlig-fruchtige Rieslinge in klassischer Saarstilistik, die für ihn gelebte Tradition sind und gleichzeitig von innovativen Ideen begleitet werden sollen. Anders als sein Vater bedient er auch Trockentrinker, präsentiert aber überwiegend die edle Restsüße der Saarrieslinge gut austariert und stolz in feinherben und feinfruchtigen Weinen, die in der Fachwelt bestaunt und international in über 48 Ländern heftig nachgefragt werden. Abgesehen davon, dass an der Saar ohnehin nicht die Öchsle explodieren, ist die Restsüße der Weine gekonnt eingebaut und perfekt ausbalanciert. Sie sind daher niemals süß oder gar lieblich im verbreitet schnoddrigen Sprachgebrauch. Selbstbewusst und kompetent vermittelt er mit seinen Weinen von Kabinetten und Spätlesen über Auslesen bis zu Eisweinen geschmacklich wie ein expressionistisches Kunstwerk das von-Hövel-Terroir jeder einzelnen Lage und den von-Hövel-Rieslingstil: leichtfüßig, filigran, elegant und authentisch. Maximilian will naturbelassene, äußerst langlebige und lebendige Weine produzieren und hätte wohl nichts dagegen, wenn er die mit dem Weingesetz von 1971 abgeschaffte Bezeichnung Naturwein wieder verwenden dürfte. Nicht zuletzt der an der Saar verbreitet niedrige pH-Wert der Weine zwischen 2,8 und 3,0 begleitet seine wichtigste handwerkliche Ambition, Rieslinge und insbesondere Kabinette zu machen, die über Jahrzehnte altern und idealerweise noch seine Urenkel genießen können.
Die Böden reichen von blauem Devonschiefer, stellenweise mit hohem Eisenanteil, über Quarzitgestein und Grauwacke bis zu Grau- und Rotschiefer. Der nach der Grafschaft im Südwesten Englands benannte Devonschiefer ist immerhin bis zu 500 Millionen Jahre alt. Es ist sozusagen zu Stein gequetschter Ton und Schlamm eines urzeitlichen Meeresbeckens. Schiefer im Weinberg bedeutet weniger Unkraut, schnelles Aufheizen durch die Sonne, Speicherung der Tageswärme und Abgabe an den Rebstock in der Nacht, vor allem aber die deutliche Aromatisierung des Weins durch eine ausgeprägte mineralische Komponente. Kleines Manko in der Schieferbilanz: Der Boden ist eher nährstoffarm und braucht ordentliche Mistfuhren zur Humusversorgung. Dummerweise hält er das Wasser nicht gut und lässt die mühsam angehäuften Nährstoffe oftmals schnell wieder in die Tiefe sausen, vorbei an den langen Wurzeln der Rebstöcke, die auf ihrem weiten Weg zum Grundwasser dann aber noch mehr Mineralik tanken können.
Die Weine des Weinguts von Hövel sind in die Klassifikation des VDP eingestellt, also VDP.Gutswein über VDP.Ortswein bis zur VDP.Großen Lage mit VDP.Großen Gewächsen. Abgefüllt werden jährlich bald 150.000 Flaschen.
Bereits im Weinberg wird während der gesamten Vegetationsperiode mit enormem Aufwand akribisch genau gearbeitet. Eine rigorose Traubenreduktion soll den Extrakt in den Beeren und später die Qualität des Weins steigern. Selbstverständlich wird per Hand geerntet, wobei der optimale Lesezeitpunkt und die sorgfältige Selektion der Trauben den Grundstein für klare, sortentypische und terroirspezifische Weine legt, die idealerweise mit jedem Schluck die Geschichte des Weinbergs erzählen. Grundlegende Voraussetzung für die gesamte Bewirtschaftung der Weinberge ist immer die Gesunderhaltung des Bodens, um die sich Maximilian vehement kümmert.
Gewirtschaftet wird im Weingut seit langem biologisch unter Verzicht auf Herbizide, Insektizide und Pestizide nach den Richtlinien des Verbandes FAIR’N GREEN, der Produktion und Absatz der Weine zertifiziert und dabei weit über das hinausgeht, was so manches Biosiegel verspricht. Es ist auch kein allgemeiner Nachhaltigkeits- und Umweltbewahrungsverein, bei FAIR’N GREEN werden alle Aspekte eines Betriebes, also auch soziale Aspekte wie Bezahlung der Erntehelfer oder Gewicht der zu schleppenden Flaschen berücksichtigt, autarke alternative Stromquellen verlangt, CO2-Werte problematisiert und auf Fortbildung des Personals geachtet.
Maximilian von Kunow blickt auch sonst über den Rand der bloßen Weinherstellung hinaus: Er ist mit gehörigem Stolz das, was sein Vater dreißig Jahre lang war – Versteigerer beim Versteigerungsring VDP Mosel-Saar-Ruwer, auch bekannt als “Grosser Ring”, der 1908 gegründet wurde und jährlich die bedeutendste Rieslingversteigerung der Welt abhält. Es war übrigens eine Trockenbeerenauslese aus der Lage Scharzhofberg von Egon Müller, der 2015 für 12.000 Euro netto als teuerster Wein der Welt zugeschlagen wurde. Das Weingut von Hövel ist zudem Mitglied der Intitiative TWIN WINERIES, einem Netzwerk deutscher und israelischer Winzer, die zum besseren Verständnis beider Kulturen und des Weinbaus den Austausch von Know-How fördern und die Weine beider Länder bekannter machen wollen. Damit in Zusammenhang steht die gemeinsame Initiative für den ersten koscheren Wein im Verband Deutscher Prädikatsweingüter VDP, den er erstmals 2014 gemeinsam mit Nik Weis und dessen Weingut in Leiwen an der Mosel machte. Der Wein wird bis heute unter großem Aufwand in Zusammenarbeit mit einem Rabbiner regelmäßig erzeugt und ist ganz speziell in New York enorm nachgefragt.
Wir konnten sechs Weine aus dem Weingut von Hövel verkosten.
Die Trauben für diesen Gutswein kommen vorwiegend aus der riesigen Lage Klosterberg in Wiltlingen. Sie erstreckt sich nördlich des Ortes gegenüber dem Wiltlinger Saarbogen. Die Rebanlagen stehen an steilem bis hängigem Gelände und sind ganz überwiegend nach Südwest ausgerichtet. Der tiefgründige Boden ist mit stark eisenhaltigem, rötlichem Devonschiefer bedeckt und von Quarzitadern durchzogen. Der Wein ist mit Spontanvergärung vollständig im Edelstahl ausgebaut.
Schon das intensive Bukett, dass der Saar Riesling trocken im Glas entwickelt, weist den Weg zum typischen Terroir der Saar. Es präsentiert neben der Fruchtigkeit von Äpfeln, Birnen, Zitrus und Aprikosen auch kräftige Nuancen von Waldkräutern und Kieselsteinen und anderen mineralischen Komponenten. Im Mund kommt der Wein gar nicht so sehr trocken herüber, was auch nicht zu seiner Herkunft passen würde. Vielmehr zeigt sich ein angenehmes Verhältnis von einer frischen und präsenten Säure und einer feinen Fruchtsüße, die mit kühlen Noten von jungen Aprikosen und Limonen und einer sanften, pikanten Mineralik korrespondieren. Er verabschiedet sich mit einem frischen Mundgefühl und spritziger Leichtigkeit, die ihm auch eine gewisse Eleganz verschafft. Der 2020 Saar Riesling trocken VDP.Gutswein ist der universelle und vergnügliche Speisenbegleiter im Einstiegsbereich mit perfektem Saarfeeling.
2020 Saar Riesling Feinherb VDP.Gutswein
Im Glas leuchtet er überraschend goldgelb und sendet deutliche Noten von Birnen, Äpfeln, reifen Aprikosen und einen Hauch von Honig, dazu eine winzige Assoziation an Weihnachtsgebäck. Alles wird umrahmt von einer stark mineralischen Kräuterwürze. Wir schmecken Fruchtnoten von reifer Grapefruit, Renekloden, weißen Pfirsichen, Waldmeister und einen Touch Mango. Die sehr aktive Säure hat Maximilian mit einer ordentlichen Restsüße gebändigt wie es sich für einen Feinherben geziemt. Dabei sind Frische und Saftigkeit keineswegs auf der Strecke geblieben, sondern animieren den lockeren Trinkfluss. Im Abgang zeigt der Wein nicht zuletzt dank seines Extrakts noch lange seine spannungsvolle, vibrierende Saftigkeit und seinen gut strukturierten, spannungsvollen Körper. Servieren Sie den Wein zu einer echten französischen Paté de Champagne oder einer Maispoularde aus dem Rohr.
Auch der im Edelstahl ausgebaute Kabinett-Gutswein kommt aus der Krettnacher Lage Altenberg, die aufgrund ihrer Ausrichtung, der Bodenbeschaffenheit und des Mikroklimas in dem alten, trocken gefallenen, ehemaligen Moseltal geradezu prädestiniert erscheint für säuregestützte Kabinettweine. Dieser Gutswein ist ein authentischer Beleg dafür, dass man den Winzern an der Saar nachsagt, sie seien die Kabinett-Weltmeister.
Feine Aromen von süßlichen Früchten strömen aus dem Glas: Reife gelbe Äpfel, Mirabellen, weiße Pfirsiche und Kiwis sind dabei. Ein Hauch von Holunderblüten, Minze und frischen Kräutern steigert das Duftvergnügen. Die leicht rauchige Mineralität ist mit allen Sinnen spürbar. Wir schmatzen auf herrlich feinfruchtigen, von Zitrus, Kiwis und Pfirsich unterlegten Rieslingaromen herum, die in eine knackige Fruchtsüße eingebunden sind und von einer feuchten Schiefer-Romantik eskortiert werden. Es baut sich ein gut strukturierter Spannungsbogen auf, unter dem sich Restsüße und Säure handwerklich gekonnt vermählen und im saftigen Finale noch lange präsent sind. Ein klarer, gradliniger, filigraner Saar-Kabinett mit der traditionellen, man könnte sogar sagen uralten Stilistik, die diese Weine so berühmt gemacht hat: frisch und feinfruchtig, leichtfüßig und doch körperstark. Ein trinkfreudiger Wein, der die Seele repariert und zu jeder Zeit eine entspannte Geschmacksreise begleitet. Er passt auch gut zu einem Red Snapper in scharf-würziger Kokossoße.
2019 Oberemmeler Riesling trocken VDP.Ortswein
Im Glas funkelt der Ortswein in einem hellen Strohgelb mit grünlichen Reflexen. Er sendet fein verwobene Aromen aus dem Zitrusspektrum aus mit einer kräftigen Spur von weißen Pfirsichen und exotischen Früchten, dazu kräutrige Noten und vegetabile Anklänge plus einen nachhaltigen Zug von schiefriger Mineralität. Als Zwischenruf macht sich eine Anmutung Schwarzer Johannisbeeren bemerkbar, was bei einem modernen, trockenen Saar-Riesling gar nicht mal so ungewöhnlich ist. Über die Zunge geht es dann ab mit einer unnachahmlichen Melange aus feiner kühler Frucht, kerniger Säure und herber würzig-salziger Mineralik, die von einer winzigen Rauchnote umgeben ist. Klar, geschliffen und auf den Punkt ausbalanciert betört zunächst alles im Gleichklang die Zunge. Mit zunehmender Belüftung übernimmt dann aber die Fruchtigkeit die ersehnte Führungsrolle im Mund. Im langen Finale treten alle wieder gemeinsam auf, lassen aber auch noch eine interessante Würze hervortreten, bei der sogar Safran eine schöne Nebenrolle übernimmt. Ein komplexer Saar-Riesling mit fulminanter Eleganz und Finesse. Das ist der Wein, der eine Languste eifersüchtig macht und einen französischen Camembert erfreut. Sie können ihn aber auch gerne zu Jakobsmuscheln, zu einem Kalbsragout oder etwas gewagter zu gebratener Ente servieren.
2018 Monopollage HÜTTE Riesling Spätlese VDP.Große Lage
Ein wunderschöner, intensiver und süßlicher Duft von reifen gelben Äpfeln, Limonen und eingemachtem Obst räkelt sich in der Nase. Leise Töne von Wiesenhonig und getrockneten Aprikosen drängeln sich dazwischen. Immer wieder tritt ein komplexer Kräutercocktail mit einer feinen Mineralik hinzu. Wieder meinen wir eine Anmutung dunkler Beeren wahrzunehmen, die wir in Erinnerung an den Oberemmeler Riesling mutig mit der Lage Hütte verbinden. Der Gaumen badet in süßlich-exotische Richtungen von kandierter Steinobstfrucht, Passionsfrüchten und Mangos, dazu Zitrus und eine markante Aromatik von frischen Wiesenkräutern. Die tänzelnde Fruchtsüße verklebt den Mund nicht, sondern wird von einer hochaktiven Säure in vollendeter Harmonie kräftig in Schwung gehalten. Der leicht mineralisch-erdig gerundete Abgang ist geschmeidig, der Nachhall herrlich lang. Ein köstlicher, opulenter, edler Genuss – am besten Schluck für Schluck und Flasche für Flasche. Das ist aber auch ein Wein für ein klassisches Hühnerfrikassee oder eine Steinpilzpasta oder einen Fasanenbraten – lassen Sie sich von dieser Spätlese mal jenseits des Mainstreams inspirieren.
2018 Scharzhofberger Riesling VDP.Große Lage
Aus dem Glas reicht der Wein üppige, tiefgründige Aromen von grünen und roten Äpfeln, Pfirsichen und Zitrusfrüchten heraus, ab und an weht ein Lüftchen von Renecloden und Kräutern. Um die Duftnote herum schwebt ein verheißungsvoll mineralischer Geist, manchmal sogar etwas erdig eingehüllt. Am Gaumen schmeichelt sich eine süffige Fruchtigkeit ein, die den Wein als feinherb adelt und innig verbunden mit der dynamischen Säure zu einem wahren Süffelerlebnis wie im Schlaraffenland werden lässt: Immer wieder ein Schluck, um erneut den Gaumen zu verwöhnen, zumal der unendlich lange, griffige, vibrierende Abgang noch eins draufsetzt. Grapefruit, Orangen, Äpfel, Weinbergpfirsiche, grüner Pfeffer, Kräuter – alles schön eingebunden und mit einem leicht herben, leicht salzigen, auf jeden Fall offensiv ansprechenden mineralischen Häubchen gekrönt. Hinzukommt diese geheimnisvolle Cassis-Note, die wir von der Oberemmeler Hütte kennen. Ein zärtlicher, saftiger Riesling, nuanciert, filigran und elegant, der noch über Jahre eine spannende Entwicklung offenbaren wird. Genießen Sie den Wein schon jetzt einfach mal solo mit allen Sinnen. Ansonsten kann man ihn sich gut zu einem mäßig gewürzten thailändischen Fleisch-Curry an asiatischen Gemüsen vorstellen.
16.11.2021
Fotos: © Weingut von Hövel