An den vier Enden der Welt
An den vier Enden der Welt
Weinlandschaft Roussillon: Hochwertige Terroirweine und legendäre Süßweine entdecken
Das Roussillon liegt ganz im Süden der Region Languedoc-Roussillon im Departement Pyrénées-Orientales mit der Hauptstadt Perpignan. Die Landschaft erstreckt sich wie ein Amphitheater: Sie ist von drei Bergmassiven umgeben – im Norden die Corbières und im Westen die Pyrenäen mit dem Mont Canigou und den Albères im Süden – im Osten ist sie offen zum Mittelmeer. Der kulturelle Reichtum, die historischen Sehenswürdigkeiten und die hochinteressanten und bisher viel zu wenig entdeckten Weine machen diese südfranzösische Region zu einem verlockenden Genuss- und Urlaubsziel.
Das Roussillon hat sich vor allem in den letzten Jahren zu einem der interessantesten Weinanbaugebiete Frankreichs entwickelt – auch wenn es nicht zu den weltberühmten Zentren des französischen Weinanbaus zählt. Über die Hälfte der landwirtschaftlichen Flächen des Roussillon sind mit Reben bepflanzt.
Das Roussillon zeichnet sich durch die große Vielfalt seiner Böden aus: Man findet Kalk, Ton und Schluff, Schiefer, Gneis, Kiesel, Sandstein, Granit, Sand, Molasse, schiefriger Mergel aus der Kreidezeit oder aus Kolluvialablagerungen und Schwemmlandböden. Das unterschiedliche Terrain sorgt für ein breites Spektrum an Rebsorten und Geschmacksnoten. Viel der Weinberge liegen an den Flusstälern und sind terrassiert. Es gibt aber auch extreme Berghänge mit bis zu 80% Steigung in bis zu 750 m Höhe.
Die Pyrénées-Orientales belegen den neunten Rang unter den weinproduzierenden Departements Frankreichs. Hier werden mit rund 330.00 Hektolitern etwa 1% des nationalen Produktionsvolumens hergestellt. Mindestens 75% der natürlichen Süßweine Frankreichs stammen aus dieser Region.
Auf der Rebfläche von rund 18.000 Hektar werden zu 57% Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung (PDO/PGI) hergestellt. Es gibt 16 solcher Gebiete, davon 5 mit den berühmten Süßweinen Vin Doux Naturels, die etwa 24% der Gesamtproduktion ausmachen. 24 verschiedene Rebsorten werden angebaut, davon sind allein 17 noch von den AOP-Disziplinaren erfasst. 69% der trockenen PDO-Weine und 43% der trockenen PGI-Weine sind rot. Im Rousssillon werden insbesondere folgende rote Sorten angebaut: Grenache noir, Grenache gris, Carignan noir, Lladoner Pelut, Mourvèdre und Syrah. Bei den weißen Rebsorten sind es Grenache blanc, Grenache gris, Macabeu, Malvoisie du Roussillon, Marsanne, Viognier, Muscat à petit grains, Muscatd‘Alexandrie und Carignan blanc. Bemerkenswert ist es angesichts der zunehmenden Nachfrage nach Rosé-Weinen, dass im Roussillon 25% der PDO und 29% der IGP-Weine rosé sind. Die meisten Weine im Roussillon sind übrigens Cuvées aus mindestens drei Rebsorten.
Im Roussillon erfolgt der Weinanbau hauptsächlich in Familienbetrieben. Es gibt knapp 2.000 Winzer in über 366 privaten Weingütern. Die Betriebe sind mit 10 Hektar im Durchschnitt eher klein, 90% werden von den Besitzern selbst bewirtschaftet. Heute besitzt praktisch jeder größere Weinort auch eine Genossenschaftskellerei, von denen es 24 gibt und viele als Erzeugergemeinschaft organisiert sind. Das Roussillon steht in Frankreich an der Spitze der Produktion von Weinen aus biologischem und biodynamischem Weinbau: 32% der Weinberge werden entsprechend bewirtschaftet, die 40% der Weine als Bio liefern.
Immerhin hat man im letzten Jahr 24% der gesamten Traubenernte als Vins Doux Naturels in der PDO-Stufe ausgebaut und 17% als Vins Doux Naturels in der PDO-Stufe abgefüllt. Es gibt die drei PDOs Rivesaltes – 22% der Gesamtproduktion von 54.000 Hektolitern –, Maury (3%) und Muscat de Rivesaltes (75%). Für die Vins Doux Naturels sind acht Rebsorten zugelassen: Grenache blanc, Grenache gris, Macabeo, Malvoisie du Roussillon, Muscat d’Alexandrie, Muscat Petits Grains und die roten Grenache noir und Carignan noir.
Die Herstellung der Vins Doux Naturels ähnelt der des Portweins und ist doch wieder ganz anders: Während des alkoholischen Gärprozesses fügt der Winzer dem Most oder der Maische, die selbst mindestens 14,5 Volumenprozent Alkohol mitbringen müssen, 96prozentigen Weinalkohol in einem Verhältnis von 5 bis 10% des Traubenmostvolumens zu. Diese Operation, die sogenannte Mutage, stoppt die Wirkung der Hefen, bevor sie den ganzen Zucker in Alkohol umwandeln können. So behalten die Natürlichen Süßweine einen Teil der in der Frucht enthaltenen natürlichen Süße. Bei den Muscats wendet man manchmal die Hülsenmaischung an. Die Reben werden entrappt, leicht gemahlen und mit etwas Schwefelung oder unter Schutzgas bei niedriger Temperatur zwischen 5 und 24 Stunden in Kontakt mit der Beerenhaut und den Kernen gelassen. Diese Methode erlaubt eine bessere Extraktion der unter der Haut enthaltenen Aromen. Ansonsten erfolgt die Mutage auf dem Tresterhut, um konzentrierte Weine zu erhalten. Die darauffolgende alkoholische Gärung erlaubt es, das Extraktionsvermögen des Alkohols zwei bis drei Wochen voll zu nutzen.
Die Reifung der Vins Doux Naturels findet bei den Rivesaltes und Maury Grenache, den Rivesaltes Rosé und den Maury blanc reduktiv statt, also unter Vermeidung von Sauerstoffkontakt (Oxidation). Die übrigen Rivesaltes, Maury Amber und Tawny werden mit Luftkontakt oxidativ in Holzfässern, Tanks oder Flaschen ausgebaut – zwischen 24 Monaten und mehr als 20 Jahren, je nach Art des gewünschten Weins. So erlangen sie im Lauf der Zeit ihr volles Bukett. Man nimmt hier große Fässer ab 1000 l, Demi-Muids mit 650 l oder Barriques. Gelegentlich werden die Weine in dicken Glasflaschen oder Demi-Muids an der freien Luft gelagert und so den Temperaturschwankungen und der Sonneneinstrahlung ausgesetzt, die den «Alterungs»-Prozess beschleunigen.
Wir stellen aus dem Roussillon drei Weingüter vor:
Außerdem konnten wir vier Weine der Domaine La Toupie und einen Wein der Domaine la Casenove verkosten.
DOMAINE LA TOUPIE
Am Fuße des Canigou an den Ausläufern der östlichen Pyrenäen liegt im Vallée de l'Agly, etwa 25 km von Perpignan entfernt, die Domaine la Toupie. Wir sind hier im katalanischen Teil des Roussillons. Nicht weit von der Domaine liegen die Katharerburg Quéribus mit Blick auf das Tal und acht Minuten nördlich davon Dorf Cucugnan mit seiner von Alphonse Daudet verewigten Mühle.
Der Agraringenieur und Önologe Jérôme Collas hat das Weingut 2012 aus Leidenschaft zu seinem Handwerk und aus Begeisterung für die Region gegründet: Nach Beendigung seines Studiums kaufte er einige alte Weinparzellen um den Ort Maury und begann eine Erfolgsgeschichte, die ihn inzwischen mit höchstem Lob der Fachpresse und zahlreichen Auszeichnungen würdigt.
Man kommt allerdings nicht so leicht darauf, dass der Name der Domaine Programm und Verheißung zugleich ist: La Toupie ist ein Familienerbstück, das vom Vater an den Sohn weitergegeben wurde. Es ist ein Gyroskop, ein zwischen zwei Lagern aufgehängter Kreisel aus Metall, der in schnelle Drehbewegung versetzt werden kann und immer im Gleichgewicht bleibt – welch Allegorie zu den Jahreszeiten im Weinberg und vor allem zum Wein.
Heute gehören zur Domaine über 12 Hektar Rebfläche mit über 50 Jahre alten Rebstöcke im Gebiet Fenouillèdes, rund um das Dorf Maury. Dabei sind auch etliche, in Zeiten des Klimawandels sehr begehrte Nordhanglagen, die für Frische und Eleganz im Wein sorgen, während die Weine von in südliche Richtungen blickenden Reben sich eher mit Dichte und Kraft präsentieren. Das Terrain wird beherrscht von Kalkstein- und Kieselstein-, Schiefer- und Schiefermergelböden. Wie in weiten Teilen des Roussillons reduziert der trockene Nordwind Tramontana den Krankheitsdruck im Weinberg deutlich. Angebaut werden in den Appellationen AOP Côtes du Roussillon, Côtes du Roussillon Villages und Maury traditionelle Rebsorten wie Grenache, Carignan und Macabeu sowie Syrah und Mourvèdre.
Im Weinberg setzt man auf nachhaltige Anbaumethoden, im Keller auf schonende Verarbeitung der Trauben. Hier vereinen sich Tradition und Innovation, wobei immer der Respekt vor dem Terroir im Vordergrund steht, damit es ebenso wie das Handwerk des Winzers in jeder Flasche erlebbar und genießbar ist. Alle Trauben werden morgens in der Kühle des Tages von Hand gelesen und weitgehend getrennt nach Parzellen vinifiziert. Die Assemblage der Cuvées erfolgt erst am Tag vor der Abfüllung.
Sie können auf der Domaine La Toupie in Maury sogar Urlaub machen und eines der drei Gästezimmer als Chambres d'hôtes buchen. Es ist ein Erlebnis, bei dem man auf dem Weingut entspannen und die einzigartige Naturkulisse und Schönheit der Region erkunden kann – die Galamus-Schluchten in Saint Paul de Fenouillet, das Prähistorische Museum in Tautave, die Verdouble-Schluchten oder der Tierpark Ecozonia sind nur einige der Höhepunkte. Und die Strände des Mittelmeers sind weniger als 45 Minuten entfernt.
Die Domaine La Toupie wird seit langem von der Fachpresse hochgelobt und mit Auszeichnungen überhäuft, die keine Zweifel lassen, dass die Weine zu den Besten gehören, die im Roussillon hergestellt werden. Es sind Weine von höchster Qualität und Authentizität.
Wir konnten vier Weine der Domaine La Toupie verkosten.
2023 Fine Fleur Côte du Roussillon
Wir haben eine weiße Cuvée im Glas aus Grenache Gris (45%) und Grenache Blanc (45%), dazu etwas Macabeu (10%). Die Reben sind teilweise über 50 Jahre alt. Die Rebsorten kommen von Böden mit Kalksteinkiesel, Schiefermergel und Schwarzschiefer. Die Trauben wurden in der Kühle der Morgenstunden von Hand gelesen und schnell zum Keltern in die Kellerei transportiert. Die Gärung startete im Edelstahl bei niedrigen Temperaturen. Nach einigen Tagen wurde der Most in französische Eichenfässer umgefüllt und die Gärung fortgesetzt. Er lag danach sechs Monate auf der Feinhefe im Holz.
Im Glas schimmert der Wein zwischen grünlichgelb und strohgelb mit silbrigen Reflexen. Er duftet zart und frisch und überaus fruchtig mit Anklängen an Zitrus und Pfirsichen und Birnen, dazu ein Hauch von gebrannten Mandeln und weißen Blüten. Im Mund ist eines klar: ein ganzer Fruchtkorb wird hier geboten, den wir mit jedem Schluck auspacken und dabei unter anderem mehrere Apfelsorten und reife Renekloden entdecken. Erstaunlich harmonisch wirkt das Frucht-Potpourri, nicht süßlich, nicht marmeladig, gerade richtig für einen prinzipiell trockenen Wein. Dazu kommt ein Anklang von Mandeln, Gewürzen und einer gelbweißen Honigmelone. Es ist ein gut strukturierter, spritziger Wein, dessen lebendige Säure für Frische und Jugendlichkeit steht und die zusammen mit der modern salzigen Mineralik einen langen, cremigen Abgang eskortieren. Hier und heute ist er ein edler Genuss zu Ziegenfrischkäse oder zu einem zarten Fisch wie Zander.
2022 Phi rouge AOP Côtes du Rousillon Villages
Phi knüpft an das gleichnamige Symbol an, das unter anderem für den Goldenen Schnitt in der Mathematik steht, das ungefähr dem Teilungsverhältnis 1,618 entspricht. Er wird oft in Kunst, Architektur und Natur beobachtet und als besonders harmonisch empfunden. Da muss man wohl nicht lange rätseln, was die Verwendung dieses Symbols als Bezeichnung für einen Wein bedeuten soll: Mehr Streben nach Harmonie und Ausgewogenheit geht nicht.
Die Bürde das zu liefern, wurde zwei Rebsorten auferlegt: Syrah (70%) und Grenache Noir (30%). Die Reben wachsen an nordöstlich ausgerichteten Hängen unterhalb von Château Quéribus nahe dem Ort Maury. Der Syrah wurde in neuen 400-Liter-Fässern vinifiziert, der Grenache in Betoneiern, sogenannte Flextanks, in denen die Feinhefe durch Konvektionsbewegungen immer wieder aufgewirbelt wird. Der Ausbau erfolgte über 12 Monate in Holzfässern, von denen die Hälfte neu war.
Der Phi Rouge schimmert im Glas in einem intensiven Rubinrot mit violetten Reflexen. Stetig und nachhaltig entwickeln sich völlig unterschiedliche Aromen von roten und schwarzen Kirschen, von Pflaumen, Brombeeren, von dunklem Tabak, Vanille und vielen geheimnisvollen Gewürzen. Im Mund entfalten sich sogleich Volumen und Körper; die Tannine sind schon jetzt erstaunlich gezähmt und eröffnen einen eleganten Rahmen. Die reichhaltige Fruchtigkeit wird unterstützt von kernigen Kaffee-, Holz- und Kirschtönen mit einer winzigen Prise Muskat. Im Abgang hallt er noch lange nach. Ein fein strukturierter Wein, der eine überraschende Frische verbreitet nicht nur im Mund Harmonie verströmt. Das ist ein Wein, den Sie noch gut und gerne fünf bis zehn Jahre lagern und Jahr für Jahr die Entwicklung seiner Harmonie genießen können. Verwöhnen Sie ihn schon jetzt schon mit einer Lammkeule in einer kräftigen Fleischsoße mit Kartoffelklößen. Und nicht vergessen, ihn zwei bis drei Stunden zuvor zu öffnen – Sie werden staunen, wie der Sauerstoff in dieser Zeit Sanftmut und Aromatik entwickelt.
2022 Sur 1 fil rouge Maury sec
Das ist eine Cuvée aus Grenache Noir (70%) von alten Reben plus Syrah (15%) und Mourvèdre (15%). Die Rebstöcke aller Sorten stehen auf magerem Schieferboden in unterschiedlichen Terroirs. Der Grenache an Südhängen nahe dem Dorf Tautavel, Syrah und Mourvèdre dagegen in kühlerem Klima auf den Hügeln oberhalb von Maury und Saint-Paul-de-Fenouillet. Nach vier- bis fünfwöchiger Mazeration erfolgte die Gärung hauptsächlich in temperaturgeregelten Edelstahltanks. Der Wein reifte bis 12 Monate im Edelstahl, der Syrah in vorbelegten französischen Eichenholzfässern.
Im Glas haben wir einen durch und durch tiefdunklen rubinroten Wein. Anklänge von reifen dunklen Früchten wie Brombeeren, schwarzen Kirschen und dunkelblauen Pflaumen schweben aus dem Glas. Im intensiven Bukett schwingen dazu ein Hauch von schwarzem Pfeffer, etwas Zimt und einige vanillige Röstaromen mit. Man möchte die Nase gar nicht mehr aus dem Glas nehmen. Im Mund branden ein intensiver Körper, schon jetzt gebändigte Tannine, eine zarte Struktur mit einer lebendigen Frische und Eleganz an. Wir schmecken eine herrliche Fruchtigkeit und Würze. Die typisch süßlichen Tannine sind deutlich eingebunden und halten die sanfte Säure auf Abstand. Die Frucht und der Extrakt mit den feinen Kräuteraromen bleiben auch im langen, starken Abgang erhalten, sie lassen uns dem Wein genüsslich nachschmatzen, wobei eine kleine Mineralik noch eine schöne Abrundung bringt. Ein noch junger Wein, dessen Komplexität, Tiefe und Eleganz sich noch weiter entwickeln werden. Der Wein passt hervorragend zu einer schicken traditionellen Rinderroulade oder zu einem exquisiten Entenbraten.
2022 Quatuor Côtes du Roussillon Villages
Es ist eine der Leidenschaften, aber auch der Stärke von Jérôme Collas die Eigenart jeder Rebsorte mit den besonderen Ausdrucksmöglichkeiten des Terroirs bis zur Perfektion zu vereinen und zugleich höchste Qualitätsansprüche zu erfüllen. Genau dafür steht dieser Wein. Er verdankt seinen Namen der Assemblage aus vier Rebsorten: Grenache noir, Mourvèdre, Syrah und Carignan. Jede Sorte bringt ein eigenes Terroir in die Cuvée ein, sei es von Südhängen bei Maury oder aus kühleren Höhenlagen nördlich von Saint-Paul-de-Fenouillet. Die Böden reichen von sauren Schieferböden bis zu mediterranen roten Kalkböden mit Kieseln. Die Gärung erfolgte komplett im Edelstahl, der Wein reifte zehn Monate lang zu einem Drittel ebenfalls im Edelstahl, im Übrigen in verschiedenen Holzfässern.
Der Wein glänzt mit einer gedeckten rubinroten Farbe und blitzt im Glas blauviolett auf. Das Bukett entwickelt sich intensiv und konzentriert aus reifen dunklen Kirschen und schwarzen Beeren wie schwarze Johannisbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren. Wir bemerken auch feine süßliche Gewürznoten wie Zimt und Kardamom, dazu etwas Zedernholz und dunkler Tabak. Die Aromatik ist herrlich komplex und verleitet zu tiefen Schnüffeleien. Im Mund versammeln sich erneut die dunklen Beeren aus dem Wald, es melden sich außerdem blaue Pflaumen, getrocknete Feigen und dezent vanillige und karamellige Nuancen aus dem Holz. Er trumpft im beharrlichen Finish noch einmal auf mit einer pikant-würzigen Prägung, herben Waldfrüchten und einer kleinen Mineralität. Der Wein hat eine komplexe und dichte Struktur, die von den aktiven, gleichwohl mürben Tanninen begleitet wird. Sie sind so gut eingestellt, dass der Wein trotz seiner relativen Jugendlichkeit ein Genuss ist und sogar eine ansprechende Frische vermittelt. Zögern Sie nicht, den Wein zu einem T-Bone-Steak vom Grill oder einer Platte mit diversen Salami-Sorten und luftgetrocknetem Rohschinken zu servieren. Er ist und bleibt dabei immer eine sensorische Reise durch die Landschaft des Roussillons.
➭ mehr Infos über die
DOMAINE LA CASENOVE
Seit über 400 Jahren wird das Weingut Casenove in Trouillas, südlich von Perpignan von der Familie Montés bewirtschaftet. Seit 1993 stellt Etienne Montés, früher einer von Frankreichs berühmtesten Pressefotographen, zusammen mit seiner Frau Fréderique hier die Weine her. Angebaut werden auf ca. 70 Hektar Rebfläche Syrah, Grenache Blanc, Macabeu, Carignan, Grenache Noir, Roussanne, Muscat à Petits Grains und Muscat d'Alexandrie.
2019 La Garrigue
Die Cuvée ist eine Komposition aus Carignan, Syrah und Grenache. Die Rebstöcke stehen auf Lehmböden und Kieselterrassen. Die Gärung erfolgte vier Wochen lang in paraffinbehandelten Ziegel- und Zementtanks. Danach reifte der Wein zwischen 15 und 30 Monaten je nach Sorte in Beton- und Emaille-Fässern oder im Holz, bevor assembliert wurde.
Der dunkelgetönte La Garrigue entwickelt typische Aromen schwarzer und roter Früchte, dazu einige pikante Gewürze und Anklänge an Süßholz plus einige winzige Röstaromen. Im Mund erscheinen über die Buketteindrücke hinaus kräftige, aber ordentlich eingebundene Tannine, dazu Aromen von getrockneten Feigen, Zwetschgen und einigen Schwarzkirschen. Immer kommen Erinnerungen an tiefe dunkle Wälder auf. Er ist saftig und geschmeidig, hat eine leichte Eleganz und deutliches Alterungspotenzial. Reichen Sie diesen Wein zu zu einer Lammkeule mit Kartoffel-Tomaten-Zucchini-Gemüse.
27.06.2025
Fotos, soweit nicht anders angegeben: © CIVR
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