Keine zweite Region wird so stark mit Hopfen in Verbindung gebracht wie die Hallertau. Mit etwa 15.000 Hektar Hopfenfläche ist sie das größte Hopfenanbaugebiet der Welt. Seit über 200 Jahren wird in den Hallertau- Landkreisen Pfaffenhofen, Kelheim, Freising, Landshut und Eichstätt die „bayerischste“ aller Pflanzen kultiviert. Somit ist es nicht verwunderlich, dass nicht nur das Landschaftsbild, sondern auch die Identität und Kultur der Bewohner seit jeher vom „Grünen Gold“ bestimmt sind.
Die reizvolle Landschaft ist voller sanft-hügeliger Reliefs, durchzogen von Fluss- und Bachtälern mit saftigen Wiesen und schattigen Wäldern. Ausgedehnte Naturschutzgebiete geben Flora und Fauna die Möglichkeit, sich in ihrer ursprünglichen Vielfalt zu entwickeln. Die Landschaft bietet Gelegenheiten zur Erholung, lädt zum Spazierengehen ein, zum Picknicken oder einfach nur zum Entspannen, indem man an einem lauschigen Plätzchen die Seele baumeln lässt.
Neben zahlreichen Kirchen sind auch Museen wie das Dichtermuseum Joseph Maria Lutz, das Hallertauer Heimat- und Hopfenmuseum, das Deutsche Hopfenmuseum und das „kelten römer museum manching“ ein Besuchermagnet.
Die Kelten, das älteste namentlich bekannte Urvolk Mitteleuropas, bauten bis zum 2. Jh. v. Chr. ein mächtiges Wirtschaftssystem mit der Region um Manching als geographisches Zentrum auf. Insofern ist die Lage des „kelten und römer museum“ in Manching kein Zufall. Das Museum zeigt einen kleinen Ausschnitt aus der Frühgeschichte Bayerns und widmet sich nicht nur den Kelten sondern auch den Römern, die um 40 n. Chr. im nahe gelegenen Oberstimm ein Kastell für bis zu 600 Soldaten errichteten. Das „kelten römer museum manching“ gliedert sich baulich und thematisch in zwei große Bereiche.
Seit 1955 wurde die ehemalige Keltenstadt Manching erforscht. Bisher konnten 7 % der Siedlung ausgegraben werden. Die Funde, darunter vielfältige Artefakte aus den Bereichen Schmiedehandwerk, Töpferei, Glasherstellung und der Bearbeitung organischer Materialien wie Holz, Bein oder Leder, zeugen von Manching als einstiges Zentrum des Handwerks. In zahlreichen Vitrinen können die Besucher außerordentlich gut erhalten gebliebene Werkzeuge und Geräte, wie etwa Äxte und Hobelmesser, bewundern. Nicht nur das wirtschaftliche, auch das soziale und kulturelle Leben während der Keltenzeit wird im sog. Keltensaal mit Hilfe von informativen Schaubildern, Schrifttafeln, Vitrinenausstellungen und multimedialen Mitteln dargestellt. Hervorzuheben ist die keltische Kunst mit seiner höchst eigentümlichen Darstellungswelt. Geometrische Konstruktionen und Vexierbilder mit Mischwesen zwischen Mensch und Tier weisen auf die ausgeprägte Kultur der Kelten hin. Die in Manching ausgegrabenen Tempel zeugen von einem hohen Stellenwert von Kult, Magie und Religion. Besondere Funde, deren Bedeutung weit über die Landesgrenzen hinausgeht, sind das goldene Kultbäumchen aus dem 3. Jh. und der größte Goldfund des 20. Jh.
Der Untergang Manchings war ein allmählicher Prozess. Inneren Unruhen und die räumliche Expansion des Römischen Reiches förderten den Niedergang der keltische Gemeinschaft. Die keltische Welt verlor bereits ab dem 2. Jh. an Bedeutung. Mit dieser Thematik schließt die Keltenausstellung und leitet mit dem zweiten Trakt in das römische Zeitalter ein.
Um 40 n. Chr. entstand in Oberstimm ein Kastell für bis zu 600 Soldaten, die u. a. für die Kontrolle des Verkehrs entlang der Donausüdstraße zuständig waren. Mit der Ankunft der Römer wurde die Land- und Forstwirtschaft erheblich intensiviert. Im römischen Bereich erwarten den Besucher zudem beeindruckende Überreste zweier 15 Meter langen Schiffe, die aus dem Römerkastell von Oberstimm stammen. Um diese Großobjekte herum werden die römische Besatzungszeit Südbayerns und verkehrsgeographische Besonderheiten dargestellt.